Hallo Walther,
Dein Gedicht ist die Bestandsaufnahme bitterer Erfahrungen. Da möchte jemand etwas abwerfen, was zuvor zur Qual geworden ist. Das allerdings wird schwer, weil Narben zurückbleiben, die noch sehr schmerzen können. In den letzten Zeilen kommt es durch das beschriebene Aufbegehren zum Ausdruck. Es läßt sich nicht unterdrücken.
Du hast in der ersten Stophe eine gute Metapher gefunden, denn mit dem Winter ist ja nicht die Jahreszeit gemeint, sondern es geht Dir dabei um Gefühlsregungen, die sich anstauen.
Über eine kleine Änderung könnte man nachdenken. Es gibt eine Zeile, die sich vom Rhythmus her nicht so gut liest: "Die Sonne kennt die Wärme nicht mehr, sendet". Wie wäre es stattdessen mit: "Die Sonne kennt der Wärme nicht und sendet"? Das bleibt natürlich Dir überlassen.
Das Gedicht ist in der Sonett-Form geschrieben. Wann ist ein Sonett wirklich eines? Weil ich festgestellt habe, daß es verschiedene Reimabfolgen gibt, weiß ich nicht, ob das egal ist oder ob bestimmte Standards voliegen müssen. Vielleicht klätst Du mich mal auf.
Gern gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Justin
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