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Alt 13.04.2013, 21:45   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Zeit der Menschen

Hallo Erich,,

zunächst einmal herzlichen Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar.

Um Gottes Willen - das mit dem "Hüter" habe ich ganz anders gemeint.
Im Alten Testament gibt es eine Stelle, in der Kain Gott fragt. "Soll ich etwa meines Bruder Hüter sein?" (Bevor oder kurz nachdem er ihn erschlagen hat)

Darauf bezieht sich diese Strophe. Der "Hüter" von jemandem zu sein, das bedeutet für mich nicht mehr und nicht weniger als eine gewisse Aufmerksamkeit gegenüber seinem "Nächsten" zu entwickeln (man könnte es auch "Empathie" nennen). Das alles sollte erfüllt sein von Respekt und Achtung gegenüber seinem Mitmenschen ("wenn einer den anderen achtet").

Da ich an der innerdeutschen Grenze aufgewachsen bin und einige Male erlebt habe, wie Menschen verschleppt wurden, habe ich mit jeder Art von Überwachungsstaat und Bevormundung (sei sie auch noch so gut gemeint)
überhaupt nichts am Hut - im Gegenteil.

Schade, wenn das bei dir so rübergekommen ist.

Du hast völlig Recht - dieses Gedicht beschreibt eine Zeit, die es nie geben wird - eine Art "Paradies".

Ab und zu muss man auch mal träumen - doch niemals würde ich auch nur einem einzigen Menschen meine Träume überstülpen und ihn dadurch ersticken.

Mit deinen letzten Bemerkungen triffst du du Intention meines Gedichts recht gut - auch für mich ist der Mensch (viel) mehr als ein "brutaler Selbstverwirklicher" - in ihm liegen ungeahnte Möglichkeiten für eine utopische "Zeit der Menschen", auch wenn die Entwicklung zur Zeit eher in die andere Richtung geht.


Viele liebe Grüße

wüstenvogel
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