Hi, Dana!
Im Grunde ist das Sonett nix als das Lamento eines Liebesunfähigen, dem dieses Fehlen allerdings Probleme bereitet - also offensichtlich kein geborener Soziopath, sondern einer, der sich hemmungsbedingt vor Gefühlen verschließt, deren Erlöschen oder Nichterwidertwerden ihn verletzen könnte. Mit den Jahren wurde daraus eine Art Beziehungszynismus, der letztlich die Einsamkeit des Individuums zementierte.
Was bleibt, ist die rein körperliche Komponente: das Begehren von Leibern ohne emotionale Beteiligung. Die pure Lust als Alternative zur liebenden Empfindung - ein gangbarer Weg mit vorgezeichnetem Ende, überschaubar, kontrollierbar oder zumindest die diesbezügliche Illusion vermittelnd. Man bleibt sozusagen auf "sicherem Terrain"...
Über den etwaigen Grad autobiographischer Authentizität werde ich mich nicht weiter äußern...


LG, eKy