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Alt 24.03.2013, 15:09   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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lb eky,

ein gewaltiges gedicht, aber doch auch ein wenig zuviel des guten. die sprache ist zu gestrig und mit zuviel aplomb, ich markiere einmal im text:
Zitat:
Wie bin ich eingeboren in die Tage,
da ich kaum ahne um den Augenblick,
der mich erkennt und alles Wohlgeschick
ersetzen will durch seine stumme Klage.

Wenn Sorgen mich umlagern wie Getiere,
so kämpfe ich, als ob ich dich verlöre,
du meine tiefe Zuversicht - empöre,
erhebe mich, dass ich dich nie verliere!

Reib mir den Zweifel aus den trüben Augen,
die nie zerbrachen an der Jahre Bild,
doch müde sind und mir nicht weiter taugen.

Gib mir ein Schauen im Gemach des Geistes,
ein andres Werden, ungezähmt und wild,
und mein lebendig Bleibendes bereist es.
das ist gestelzt und überzogen bombastisch.

in v1 ist es auch noch falsch. entweder man ist eingeboren (also ein eingeborener) oder hineingeboren.

das formale ist von bekannt hoher qualität, aber die farbe und die verpackung sind nicht alles, wenn der inhalt banal und die sprache einfach ungelenk und wie von vorvorgestern ist.

auch verstehe ich nicht ganz, was an diesem gedicht fröhlich stimmen soll. die sprache gibt das nicht her, denn dazu müßte sie spritzig und fröhlich sein und nicht schwer daher gestampft kommen, wie mit in beton gegossenen füßen.

lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (25.03.2013 um 09:46 Uhr)
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