Hi, Leutz!
Was mich hier eher nachdenklich zurücklässt, ist dieses polarisierende Denken, so als wären der Einzelne, der Vortragende und das Publikum quasi Gegener, jede Vorstellung ein Kampf!
Ich sehe das nicht so, und ich habe jeden Tag Publikum als Lehrer...
Okay, unrealistische Situation, weil die Schüler unmündig sind und ich weisungsberechtigt - das heißt, ich kann Aufmerksamkeit verpflichtend einfordern. (Inwiefern ich sie kriege, steht auf einem anderen Blatt...

)
Aber ich habe auch schon genug Lesungen hinter mir, um es anders erlebt zu haben: Ich stelle mir vor, mein Publikum auf eine Reise durch mein Ich mitzunehmen - jeder kann jederzeit aussteigen, kein Zwang, keine Unterstellung. Als Kampf, als Ringen mit vielen, möchte ich das nicht sehen, nicht mal - und gerade dann nicht - wenn ich Lampenfieber habe!
Dabei
soll es ja auch gar nicht um obsiegen und erliegen gehen, oder? Eine Vorstellung soll im besten Falle
beiden Spass machen!

Für mich sind diese Zeilen also eher die Angstvision eines darin Ungeübten oder die eines recht schüchternen Menschen, der sich leicht attackiert fühlt oder im Beisein Vieler, im Kegel der Aufmerksamkeit eher unwohl.
LG, eKy