Thema: Mitunter
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Alt 23.02.2013, 21:56   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Das gefällt mir sehr gut.

Zu viel zu wollen, zu viel auf einmal zu wollen - ich denke, dass vor allem die Jungen ( aus Mangel an Erfahrung ) in diese Falle tappt.

Aber woher sollte man auch für sich selbst definieren können, was "zu viel" ist? Ohne je an die eigenen Grenzen gegangen zu sein, lässt sich das nämlich nicht feststellen.
Und aus Angst vor eventuellem Scheitern niemals etwas zu riskieren lässt flugs zu einem bildschönen "Hättiwari" mutieren - und auch das stößt am Ende des Lebens ziemlich sauer auf.

Letztlich ist das die alte Frage, die jeder für sich lösen muss:
Wie werde ich glücklich ( = zufrieden) mit dem, was mir tatsächlich gelungen ist? (Wobei sich jene leichter tun, die gelernt haben, das Glas als halbvoll zu betrachten - oder vielleicht die, die an Seelenwanderung und Wiedergeburt glauben - die heben sich dann noch ein bissel was "fürs nächste Mal" auf.)

Ich könnte jetzt noch eine kleine Fußnote anbringen:

Mitunter gab wir es auch zu billig,
zu einfühlsam, zu wenig widerwillig-
und mancher ging von unsrer Türe, reich beschenkt.
Wir aber blieben da, mit leeren Händen,
ein Blatt, das gut war, kann sich jählings wenden,
und dem der liebt, ward wieder mal sein Herz verrenkt.


gerne begrübelt und weiter versponnen,
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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