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Alt 17.02.2013, 20:21   #6
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Walter,

in meinem Leben hatte ich schon viele Migränen, und du wohl auch. Deswegen kann ich den pochenden Rhythmus und die abgerissene Phrasierung gut nachvollziehen.

Obwohl ich Erichs Aussagen über die "Schreibweise" und das "Experimentalgedöns" im Grunde richtig finde, denke ich schon, dass es legitim ist, diesen Zustand zu beschreiben, in einen allgemeinen Zusammenhang zu stellen und poetisch zu verarbeiten und zu nutzen, wie du es hier machst.

Wahrscheinlich ist das bei jedem Menschen anders, aber bei Migräne geht das Hirn bei mir in sich verselbstständigende Loops - volkstümlich als spinnen bezeichnet. Dieses Element wäre für eine lyrische Behandlung des Themas vorteilhaft nutzbar, aber wahrscheinlich ist es bei dir ja anders.

Die erste Strophe charakterisiert den Zustand zu Beginn der Migräneentladung recht gut. Mit der Halbwertszeit in der nächsten Strophe kann ich nichts anfangen, ansonsten ist alles nachvollziehbar. Den "roll laden
schlitz" gibt es bei mir nicht, nur absolutes Dunkel, aber als poetisches Bild ist er gut gewählt. Der Schluss zeigt mir wieder, dass es unterschiedliche Strategie gibt, mit dem Problem umzugehen.

Ich finde dein Experiment interessant (und kein Gedöns). Die Schreibweise stört mich, da ich Gedichte mit den Ohren lese und nicht mit den Augen. Aber das habe ich dir ja schon gesagt.

Die Migräne ist wahrscheinlich vorbei, aber die Migräneursache nicht, weshalb ich schon im Voraus gute Besserung wünsche, wenn du wieder mal da hindurch musst.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Mir fällt auf, dass du ziemlich viel unter "Finstere Nacht" unterwegs bist. Hoffentlich bedeutet das nicht, dass es dir wirklich schlecht geht.
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (17.02.2013 um 21:07 Uhr)
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