|
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi, Marcy!
Sehr lyrisch, sehr "rilkiesk" - gefällt mir!
Ein paar Kleinigkeiten:
Zitat:
Zitat von marzipania
Noch findet oft sich eine Mädchenhand,
aus Neugier mehr als auf des Eros Winken,
damit sie weich und warm und unverwandt
dich ruhen lässt und in ein Trösten sinken,Sauberer Reim, runde Metrik.
berühren Frauenschultern, müde, dich - Besser Bindestrich hier, sonst zuviele Kommas!
ein Mund, von deinen Küssen mild geraut,
an die dein Schönlingshaupt fast flehend sich
bald anschmiegt, seine Träume anvertraut
und hofft, sie werden jener Pein gewahr – Genitiv: jenes Schmerzes gewahr, aber das passt leider metrisch nicht.
vielleicht nicht ganz, jedoch zu jenem Teil, Klingt melodischer, runder und führt den roten Faden deutlicher weiter.
der sich vergleicht in deinem Augenpaar Unschöne Inversion.
mit all der Scham. Denn du warst niemals heil. So rum fügt es sich besser in die Satzmelodie.
Du lebst dir feindlich, suchend, wie verrannt,
verlässt der Frauen Obhut eben dann,
wenn sie aus deiner Stirn die Qual verbannt, Komma.
wie Liebe nur und Ewigkeit das kann.
Verraten hast du tausend Mal (den Grund
nicht fassend, deines Schicksals irren Plan)
noch jede Nacht, noch jeden Zufallsfund
mit einem schiefen Lächeln abgetan. -
Es war ein glühendes, ein unerhörtes Sein. Ich mag keine offenen Enden, daher dieser Vorschlag als Reim zu "Stein".
Nur letztlich fühltest du dich etwas schwer
und fasstest hin und spürtest einen Stein
wo vorher Herz war – kälter als bisher.
© marzipania
|
Ein ausgesprochen schönes Gedicht, schon von Sprachhabung und Satzmelodie her. Auch inhaltlich kein Leichtgewicht - alles vermag zu überzeugen! Wunderschön und daher allergernst genossen! Ich hoffe, du kannst mit meinen Tipps was anfangen. Nimm, was dir brauchbar erscheint.
LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Geändert von Erich Kykal (08.02.2013 um 20:21 Uhr)
|