Hi, Faldi!
Vielen Dank für die Ausführungen zu Moral und Philosophie!
Zum Fall: Die Gute war eindeutig aufgeklärt und wusste, dass ich keine Beziehung mit ihr eingehen würde, komme was da wolle. Sie sagte, sie hätte alles verstanden und gab sich dennoch hin - und war hinterher doch traurig, dass sie mich nicht zu erreichen gewusst hatte. Was hätte ich NOCH tun sollen? Freiwillig verzichten - im besten Mannesalter und ohnehin auf Entzug? Hey - ich bin kein Heiliger!
Philosophie ist an sich nix Schlechtes, das wollte ich nicht zum Ausdruck bringen. Mich stört dabei eher, dass jede Philosophie subjektiv eingefärbt ist, schon allein durch den Charakter, den Schreibstil und die Lebenserfahrungen dessen, der sie schreibt. So wird der Geist des Lesers oftmals unbewusst manipuliert, und das ohne böse Absicht. Aber man wird in eine bestimmte Richtung geleitet, die eher dazu angetan ist, die Aussagen des jeweiligen Philosophen zu stützen denn sie kritisch zu hinterfragen. Man bekommt immer nur Teilaspekte der ganzen Bandbreite möglicher Existenz serviert, nimmt es aber nicht so wahr, weil es doch so logisch und folgerichtig klingt.
Jeder philosophische Ansatz liefert oder bedingt also ein ganz bestimmtes Denkmuster, das innerhalb seiner Paramater durchaus funktioniert, aber eben immer auch Aspekte exkludiert - einfach schon deshalb, weil kein menschlicher Geist in der Lage ist, wirklich allumfassend zu denken.
So meinte ich: Wenn ich geistig offen bleibe, indem ich deren Bücher nicht lese, nehme ich vielleicht eher jene Zusammenhänge wahr, die jenen, die die diversen Schriften studiert haben, verschlossen bleiben, weil ihr Geist automatisch den - eben begrenzten - Bahnen der Denkmuster der Philosophen verhaftet bleibt. Betonung auf "vielleicht"!
LG, eKy