Thema: Nacht
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.01.2013, 12:15   #3
Lord Skarak
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Lisa

Ich bin am Anfang sofort über die Tautologie "dunkle Schatten" gestolpert. Mir ist die Abwesenheit von sowas ein bisschen wichtig. Dass die Metrik nicht einheitlich ist ist dir glaube ich absolut klar und du hättest wahrscheinlich metrischere Verse einflechten können als diese die da stehen, daher werte ich das erstmal als Verneinung eines Stilmittels um der Natürlichkeit oder etwas anderen willen. Nacht oder versterben, Bewusstseinsaufgabe, altbekannte Themen und sie werden durch den Widerspruch am Ende deutlich: Das lyrische Ich vertritt die Meinung Erinnerungen seien unvergänglich aber ist zugleich bereit seine Gedanken ins Nichts zu entlassen. Da Erinnerungen aber Gedanken sind und Gedanken ins Nichts entlassen werden können wo sie "nicht mehr sind", so gilt das auch für Erinnerungen, sie sind also vergänglich. Dass dein lyrisches Ich diesen Widerspruch anscheinend nicht mehr sieht führe ich auf sein bereits verlöschendes Bewusstsein zurück.

Grüße
Skarak

Nachtrag: Auch die gegen Ende des Gedichtes abflauende metrische Struktur lässt auf ein Verlöschen des Bewusstseins schließen, die Systematik vergeht, die Regeln verwaschen.

Geändert von Lord Skarak (27.01.2013 um 12:22 Uhr)
  Mit Zitat antworten