Thema: Kriegskind
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Alt 16.12.2012, 11:11   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Kriegskind

Ich habe keine Stimme mehr
zu sagen, was an mir geschah.
Ich fühle nichts, ich bleibe leer,
und was ich war, bleibt ungefähr,
und geht mir nicht mehr nah.

Die Großen heißen es den Krieg
und führen ihn nach ihrem Maß.
Sie kämpfen für den letzten Sieg
von Glaube, Führer, Republik
und was man davon las.

Was bleibt für mich, die ich ein Kind
und voller Liebe war zuvor?
Du weißt, wie die Soldaten sind:
In ihrer kalten Hand zerrinnt,
was ich durch sie verlor.



(Angeregt durch ein themengleiches Gedicht von Christian Wolf.)
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (23.04.2014 um 16:50 Uhr)
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