Das erinnert mich an meine eigene Jugend: Ich war mit 16 ein so isolierter Mensch, dass ich erst um jede Häuserecke lugte, um ja niemand mir Bekanntem begegnen und womöglich eine weitere Demütigung einstecken zu müssen.
Für den "letzten Schritt" war ich - glücklicherweise aus heutiger Sicht - zu feige, denn auch mir war die Schönheit dieser Erde immer Trost und ein guter Lebensgrund, da ich mehr davon erleben wollte.
Die Gründe für deine Einsamkeit mögen ganz andere sein als damals bei mir, und als lebenserfahrenerer Mensch tut man sich leicht, gutgemeinte Ratschläge zu geben, die aus Sicht eines solchen plausibel erscheinen, die der junge Mensch aber aus ebenjenem Mangel an Lebenserfahrung - nicht Dummheit, wohlgemerkt - einfach noch nicht nachvollziehen kann und sich eher geschulmeistert oder nicht ernst genommen fühlt.
Deshalb rate ich nichts. Den Weg durch sein Leben muss jeder selbst finden und/oder bestimmen, soweit es ihm möglich ist. Ich will nur sagen, dass mich dein Eingeständnis sehr berührt hat, da ich mein damaliges Ich darin wiederfand.
Zum Gedicht: Wenn man es weiß, erscheint alles klar, dennoch ist mir dieser Stil zu kryptisch. Ein Gedicht, über das ich lange nachdenken muss, weil es sich mir nicht schon beim ersten Lesen erklärt, empfinde ich eher als anstrengend. So schreibt beispielsweise auch ein Rilke sprachlich komplex, aber seine Gedichte sind - zumindest mir - trotz aller satztechnischen Komplexität immer sofort verständlich oder interpretierbar.
Deine Bilder erscheinen mir allzu verschlüsselt für solch freien Lesegenuss.
Aber lass dich nicht beeinflussen: In deinem Alter schrieb
ich sicherlich nicht so gut! Und dies ist nur EIN Gedicht, kein Gesamtbild - wer weiß, was noch kommt??!


Du stehst erst ganz am Anfang deiner potentiellen Möglichkeiten!
LG, eKy