Thema: Sonettenfrust
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Alt 02.12.2012, 13:46   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
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Standard Sonettenfrust

Wie zwanghaft ist es, ein Sonett zu dichten
und vierzehn Zeilen ins Korsett zu zwängen,
dass sie wie Kletten aneinander hängen!
Ich könnt wahrhaftig auf den Stress verzichten,

das Augenmerk verbohrt darauf zu richten,
dass zwei Quartette sich im Gleichklang drängen
und Zeilen stören nicht mit Überlängen.
So Dichten heißt doch nur die Zeit vernichten!

Wie soll das heute noch ein Mensch begreifen,
wenn ich auch weiterhin dem Drang erliege,
dass ich Sonette auf die Reihe kriege,
anstatt ihn endlich von mir abzustreifen.

Es raten neuerdings mir Therapeuten,
den Tag mit Schüttelreimen einzuläuten.

Geändert von Friedhelm Götz (02.12.2012 um 15:40 Uhr)
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