Thema: Brautrose
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Alt 24.11.2012, 16:47   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hallo Thomas,

also für ein reines Prosagedicht halte ich diesen Text nicht, denn dafür ist er erstens zu strukturiert und zweitens besitzt er eine durchgängige Metrik.
Das einzige was fehlt, sind die Reime.

Die Rubrik ist schon passend, aber auch die Denkerklause wäre m. E. nicht unpassend gewesen, zielt der Text doch tiefer, als eine reine Liebesstory.
Die Brautrose steht hier ja stellvertretend für die Vergänglichkeit allen Daseins.

Ich bin noch ein wenig schwankend, denn einerseits sind die vermittelten Bilder sehr schön nachzuvollziehen, andererseits, und das ist meine eigentliche Kritik, verleiht der durchgehend dreihebige Jambus den kurzen Zeilen einen etwas "abgehackten" Rhythmus, es wirkt ein wenig aufzählend, wenn du verstehst, was ich damit meine.
Es fließt m. E. nicht so schön lyrisch, was weniger an den fehlenden Reimen liegt, als eben an den kurzen Versen mit den vielen männlichen Kadenzen.

Das ist aber nur mein subjektiver Eindruck und wahrscheinlich Geschmackssache, worüber sich nicht streiten lässt.

Alles in allem geht das Gedicht natürlich in Ordnung. Es ist sprachlich eloquent, auch die Idee gefällt mir gut und ist in den Bildern schön umgesetzt.

Ich denke, du hast eine ehrliche Meinung erwartet und bist jetzt nicht enttäuscht darüber.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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