nach dem zerfall der fee
hab mich ganz leise aus der welt - schien's - weggeschlichen,
mein fortbewegen dabei selber nicht bemerkt.
und hinter mir die spur war gleich verblichen,
das hat das schein-vergessen noch ein stück verstärkt.
selbst dich, der du mich hättest halten können,
hab ich kaum mehr gesehen - dicht im nebel
lief ich im stehen, trug im geiste knebel,
konnt mich nicht freuen, trauern, lieben, nicht erkennen,
was schmerz und krankheit mir von meinem fühlen nahmen.
ich war ja da - und dennoch nicht vorhanden.
und die, die eben noch mir nahestanden,
hab ich verletzt. das mieseste an solchen dramen:
es gibt nicht täter, nicht verräter, ungetreue.
nur opfer, gram, betrogne, viele scherben,
und in den seelenästen aller große kerben,
verkohlte zweige - etwas, das ich tief bereue.
als ich zurückkam und das ausmaß voll erkannte,
warn viele wunden nicht mehr rasch und leicht zu heilen.
verzeiht mir, dass ich mich so sehr verrannte,
euch mit-verbrannte! bin jetzt neu,
und doch in teilen.
.fee `12
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
Geändert von fee (14.02.2013 um 13:02 Uhr)
Grund: edit: Danke, Falderwald, für den Tipp mit dem "nahestanden"! :)
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