so , nun mal im ernst. dies hier hab ich mir herausgesucht:
DIE ERFÜLLUNG (Gustav Klimt, 1905-10) ---> zum Bild
Halt inne, Zeit, nur eine kleine Weile.
Am stillen Ufer solcher Seligkeit
hat man mit deinem Hingehn keine Eile,
und alles Abschiednehmen ist so weit.
Halt inne, Welt, schenk deine Augenblicke
dem Ineinandersinken ihres Seins,
denn ach, wie selten sind die wahren Glücke,
und wirklich dauerhaft ist endlich keins.
Seht ihrem Fühlen ganz sie hingegeben,
als wären Zeit und Welt allein für sie,
und aller Tag und weiter alles Leben
umrahmte bloß ihr wesentliches Tun:
Was ihnen Schicksal wollte, war'n sie nie,
nur was die Liebe wollte, sind sie nun.
die beiden quartette sind ein in sich stimmiges ganzes, da passt kein fingerbreit information oder gefühl mehr hinein

, (gewissermaßen 100 prozent bild),
auch das erste terzett stellt mich noch zufrieden,
bei terzett 2 knickt für mich irgendwie die stimmung leicht ein. liegt das an dem "U" bei "tun"( auch das doppelte "wollte" könnte noch etwas besserem weichen).
überhaupt fände ich es netter, würde sich der "- eben" reim auch in terzett 2 fortsetzen,
so vielleicht?
Seht ihrem Fühlen ganz sie hingegeben,
als wären Zeit und Welt allein für sie,
und aller Tag und weiter alles Leben
umrahmte bloß ihr wesentliches Streben:
Was ihnen Schicksal wollte, war'n sie nie,
doch ihrer Liebe sind sie inniglich ergeben.
oder so ähnlich......
merkst du, worauf ich hinauswill? kein wechsel der klangfarbe mehr durch neue reime in terzett 2! ( sonst reißt die "ganze hingabe" ab - und das wäre dann wie fernsehen beim sex....

)
gerne gelesen (und diesmal auch vernünftig besprochen.

lg , larin