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Alt 18.05.2012, 07:32   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard DORFMÄDCHEN MIT HUND UND HENKELKRUG

Da steht sie: Müde ist ihr Blick gewendet,
vom harten Weg, den sie zu gehen hat.
Die Füße ohne Schuhe, steingeschändet,
hält sie den Wasserkrug, so klaglos, matt -

das Hündchen mag vielleicht den Trost noch spenden,
der ihrer Kinderseele Hoffnung gibt.
Sie hält es klammernd fest in schmalen Händen:
Noch Liebe schenkend, selber ungeliebt.

Im Morgengrauen ist sie aufgebrochen:
Warum nur ließ die Mutter sie allein?
So wird es bleiben nun für Tage, Wochen!
Die dunkle Trauer lastet wie ein Stein.

Nur in der ferne malen Wolken Träume
in einen Himmel, der sie nicht erreicht:
Sie geht den Weg ins Dunkel jener Bäume,
und ihre Jugend ists, die bald verbleicht…


Dorfmädchen mit Hund und Henkelkrug:
http://images.zeno.org/Kunstwerke/I/...5/1670009a.jpg
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (18.05.2012 um 07:37 Uhr)
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