Thema: Sonnenritus
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Alt 15.04.2012, 21:38   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, larin!

Wunderweich lyrisch und zärtlich. Da steckt wahre Liebe zur Schöpfung drin... (ich verwende so einen Begriff ungern, aber hier passt er einfach, auch wenn ich nicht dran glaube).

Ein paar Ideen:


Zitat:
Zitat von a.c.larin Beitrag anzeigen
Die Tulpe hat sich aufgetan,
sie füllt den Blütenbecher
mit Licht und Wärme! Himmelan
zieht schon die Sonne ihre Bahn,
steigt höher über Dächer.

So achtsam folgt, dem Lichtverlauf
in Demut zugewendet,
der Blume Haupt: Sie blickt hinauf.
Wie lange gab sie sich nicht auf?
Sie nimmt, was Himmel spendet,

ganz tief in sich. So soll es sein:
Die Kraft wird eingesät!
Bis dann, im letzten Widerschein,
der Kelch sich faltet, eng und klein,
als wär's ihr Nachtgebet.

Die meisten Vorschläge sind stilistischer Natur, für klareres Deutsch, besseren Fluss der Sprachmelodie usw.
In S2Z1 würde ich das Komma nach "folgt" setzen, es liest sich wesentlich beruhigter und verständlicher so - find ich.
In der vorletzten Zeile würde ich statt des Bindestriches ein schlichtes Komma setzen, das bringt die wunderbare Conclusio, ihren beruhigenden Ausklang, besser zur Geltung als ein grob trennender Strich.
Das "wär's" würde ich nach wie vor mit Stricherl schreiben, da ein "es" involviert ist.

Seeehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (15.04.2012 um 21:42 Uhr)
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