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Alt 08.04.2012, 10:30   #34
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo ekY

ich bin ein bisschen in betrachtung dieses gedichts (samt bild) versunken.

STERNENNACHT (Vincent van Gogh, 1889)

Sind dies die letzten Spuren eines Niederfalls
von tausend Engeln aus dem Wirbelstrome
des mondenmächtigen, tiefblauen Weltenalls
hinunter in das Schattenreich der Dome?

Ist dies der Schmelz der ungezähmten Lichter,
die über tiefer dunkelnden Gefilden stehn,
ein Widerschein vom Sein erlöster Dichter,
die nach dem Tode durch die Himmel gehn?

Dies alles nicht? Wer kann dich tragen,
du seltsam losgelöstes Firmament?
Wer mag dich übertreiben, wer es wagen,

zu träumen von den Farben der Magie?
Wo ist die Seele, die sich in dir wiederkennt
und dich im Traum erwartet, vis-a-vis?


es ist schön, dass man da immer zwischen bild und gedicht hin und herwechseln kann - text und bild stehen hier wirlklich ganz eng beisammen.
beim allerersten lesen bin ich jedoch in einer zeile gestolpert:
Dies alles nicht? Wer kann dich tragen,
und hab mich dann gefragt, warum. erst nachdem ich anfing, silben zu zählen, hatte ich die antwort: 9 silben!
(die reimzeile "Wer mag dich übertreiben, wer es wagen" hat 11 silben)

und daher meine frage: könnte man die eine zeile eventuell um 2 silben verlängern, damit auch hier ein gleichmaß herrscht?

(natürlich könntest du, du frage ist eher: willst du? )

ich mag dieses bild auch sehr gerne - da gefallen mir einfach farbe und strichführung.

gerne gelesen und deinen gedankengängen nachgesponnen,
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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