Thema: Nachtmahr
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Alt 27.02.2012, 09:29   #6
Galapapa
Galapapa
 
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Liebe Dana,
Dein Gedicht habe ich so aufgenommen:
Ich spüre darin auf Schritt und Tritt das, was ginTon als "etwas anderes, das mitschwingt" bezeichnet und ich meine, das Du hast eben dies in Deiner Antwort an ginTon selber sehr gut beschrieben mit den Qualen, die Du gelernt hast, nach dem Aufwachen einfach abzuschütteln.
Für mein Gefühl hast Du einfach nur gelernt, die Angst im Wachsein ins Unterbewusstsein zu verdrängen, während im Schlaf stets immer noch das abläuft, was Dich wirklich quält, der Alptraum, die Angst, die irgandwo ganz tief in Dir liegt und auf was auch immer begründet ist.
Das lyrische Du geht in Deinen Versen nur scheinbar abgeklärt mit dem Umheimlichen um, was wirklich in ihm vorgeht, das kann man zwischen den Zeilen recht gut spüren.
Gerade das, und hiermit gebe ich ginTon Recht, macht Deinen Text so interessant.
In der ersten Strophe ist so gar nichts Aufheiterndes oder gar "Halblustiges".
Gerade hier kommt im Kontrast von "lauern", "angaffen" und "Hässlichkeit" zu "Geltung verschaffen" und "versäumen" dieses nur scheinbare "auf die leichte Schulter nehmen" oder, wie die Jungen sagen würden, dieses "Coole" des lyrischen Du sehr gut zum Ausdruck.
Ich bin auch der Meinung, dass man gerade mit kurzen Versen, die das erschreckte Zusammenzucken irgendwie wiederspiegeln, diese unheimliche Stimmung sehr gut wiedergeben kann. Wenn das gut gemacht ist, wie in Deinem Gedicht, dann wirkt das sogar noch besser als "langweilige" Verse.
Der Wechsel zu den Zweizeilern hebt im Fall der zweiten Strophe den Ortswechsel hervor, im Fall der letzten Strophe unterstreicht das Absetzten den Kontrast von Entwarnung und erneutem Schrecken.
Für mein Empfinden ein gelungenes Gedicht, in dem Du sehr gekonnt mit den dargestellten Stimmungslagen umgehst.
Herzliche Grüße!
Galapapa
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