Hi, Thomas!
Ich lass mir gern was sagen, aber das musst du mir erklären: WO bitte ist in S1 "zuviel" von MIR drin???
Wie am Rande sachter Steigung
ragt ins irdische Entsagen
an des Hügelbodens Neigung
jener krumme Baum. Seit Tagen
Reine Beschreibung. Wo bin ICH?
S2:
greift sein Anblick
mir ins Tiefe,
seh ich sein Geäst sich heben,
windgereckt, als ob es riefe:
Gib mir Himmel! Gib mir Leben!
Hier tauche ich 2mal auf, einmal als emotional Beteiligter, einmal als Beobachter. Ist DAS "zuviel von mir"?
Wirklich persönlich wird es erst mit den abschließenden 3-Zeilern. Ist auch so beabsichtigt, denn darin besteht ja der Vergleich von Beobachtung und empfundener Parallele im eigenen Leben.
Also, ich erkenne beim besten Willen nicht, wo ich da zu sehr mit der Tür ins Haus falle. Meintest du vielleicht, ich hätte noch ein, zwei Strophen vorneweg schreiben sollen, um den Baum eingehender zu beschreiben? Dann hätte ich allerdings die
Sonettform begraben müssen.
Na, jedenfalls in jedem Fall vielen Dank für dein Lob!
LG, eKy