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Alt 12.02.2012, 07:48   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo walther,

da gebe ich dir schon recht: dem sinnlosen schlachten ist absolut nichts abzugewinnen!

über die beschaffenheit des lebens an sich denke ich mittlerweile anders.
sollte es tatsächlich von "jemandem" erschaffen worden sein, dann ist es doch von anbeginn an auf den tod zugeschnitzt - denn niemand kommt daran vorbei oder auch nur daran vorüber.
das "fressen und gefressen werden" ist wesentlicher bestandteil der natur und der mensch, als teil von ihr, kann dem auch nicht entgehen.
er hat sich nur, entwicklungstechnisch betrachtet, mehr und mehr auf die seite der "fresser" geschlagen. und wie er frisst!

die kriegerischen auseinandersetzungen und handlungen machtgeiler potentaten wurzeln wohl originär in ebenderselben materie: es sind die revierkämpfe der männchen, die hier ausufern und durch high tech größere reichweiten erzielen als durch hörner, zähne oder klauen.

was wir halt immer wieder hoffen ist, dass der mensch etwas besseres wäre als der alte löwe, der die jungen seines rivalen tötet: eben "human".
wir hoffen es - und dann setzen sich eben doch die regungen und verhaltensweisen aus dem stammhirn durch (weil : älterer gehirnteil) - und der cortex schweigt, oder ist schlichtweg von dem emotionen überrumpelt!

und daher sieht man es immer wieder: ums menschsein muss man sich bemühen. wilde tiere sind wir sowieso.

ob gott dazu auch eine meinung hat, weiß ich nicht. wenn doch, dann schweigt er jedenfalls sehr beharrlich.
und wir müssen mit unserem entsetzen alleine fertig werden.

insoferne halte ich dein gedicht für ein wichtiges - wenngleich es kaum etwas an den tatsachen ändern wird. aber das bewusstsein hält es hoch, dass etwas anders sein könnte, ja sogar anders sein sollte. ein raum von hoffnung für den verstand, der beim anblick des horrors sonst gänzlich versagen müsste.

well done!
lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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