11.02.2012, 13:07
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#2
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ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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hallo wolo,
dein gedicht berührt mich - und zwar auf zweierlei art:
das schicksal des outsiders, der die nacht bei kälte nicht überlebt hat und dann die katze,
die ebenfalls wärme suchte und nicht fand.
Zitat:
ein frösteln erschüttert den alten im zelt
vor kälte gefriert die matratze
nun hat sich ganz leise daneben gesellt
eine schnurrende, schneeweisse katze
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schneeweiß ist doppeldeutig und ein wenig makaber:
schnee ist auch schneeweiß
Zitat:
man hat dann die leiche ins kühlhaus gebracht
danach noch das zelt abgebrochen
die katze hat sich auf die pfoten gemacht
und ist anderswo untergekrochen
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zum glück hat wenigstens sie überlebt und wird sich woanders durchschlagen,
also ein wenig opportunistisch
naja, wer will es ihr verdenken...
nun zu dem obdachlosen: dieses los erleiden jetzt viel durch die arktische kälte.
es ist (auch) ein gesellschaftliches problem, deswegen finde ich die rubrik auch passend.
dein gedicht ist richtig gut geschrieben und zeigt den teufelskreis der wohnungslosen...
ich finde, es ist eines deiner besten gedichte hier in diesem forum.
gruß,
chavali
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© auf alle meine Texte Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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