Servus Erich,
das ist ein sehr schöner und eleganter, schmaler Text, der sich auch leichtfüßig durch den verwendeten Trochäus lesen lässt.
Auch daß die zweite und dritte Strophe sich verbinden, ist ein schönes Stilmittel.
Der Leser legt danach unwillkürlich eine kleine Pause ein und die braucht es auch, weil hier quasi ein Abschnitt erfolgt.
In den ersten drei Strophen erfolgt in schönen Bildern mehr eine Beschreibung des Zustandes der Umwelt.
Der "Lauscher" in S3 erscheint noch gar nicht als Individuum, sondern ganz allgemein, wie die "Menschen" in S1 und die "Wesen" in S2.
Ab S4 ändert sich das dann, weil hier etwas passiert mit "ihm", dem Lauscher, er wird nämlich angelockt.
Und in S5 schließlich zieht er ein persönliches Fazit.
Gut, dieses Fazit bedeutet ja nun nichts Neues, denn das Bild vom Menschen, der sich unter dem weiten Himmelszelt dank seiner Vorstellungskraft als klein und nichtig empfindet, gibt es seit Menschengedenken, aber, das will ich ausdrücklich betonen, es ist hier in einem wunderschönen lyrischen Gewande präsentiert worden, in einem fast perfekten Gedicht.
Ich schreibe fast perfekt, weil es nichts Perfektes gibt.
Und weil Gedichte eben auch nur Menschenwerk sind, sollte diese Aussage auch nicht verdrießlich machen, sondern nur im Sinne der Conclusio des vorliegenden Textes gesehen werden.
Also sagen wir mal so: Ich könnte es nicht besser machen.
Anders ja, aber besser nicht...
Gerne gelesen und ein schönes Stück Lyrik besenft...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald