Winterabend auf dem Lande
Nacht legt ihre schwarzen Arme
kühl auf Waldessaum und Flur.
Menschen flüchten sich ins Warme,
und die Erde wird Natur.
Dunkel wächst im Tannengrunde
wie ein Wesen voller Macht.
Wispernd, wie von Mund zu Munde,
hebt sich Windesraunen sacht
von den schattentiefen Zweigen
nach des Lauschers stillem Gang,
dessen Sinne heimwärts zeigen
wie ein Zittern, zag und bang.
Ferne, wie verstreute Sterne,
locken Lichter nach den Seinen
ihn mit Macht, und er folgt gerne
ihrem losgelösten Scheinen.
Alles Menschenwerk, so denkt er,
es wird nächtens gar so klein,
und den Blick in Demut senkt er,
und die Stirne hinterdrein.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Geändert von Erich Kykal (15.02.2012 um 21:05 Uhr)
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