[ginTon]

hi chavilein,,

Interessantes Werk, ich dachte zunächst es handelt sich um einen Unfall, habe
dann aber Mord an einem Kind herausgelesen...

Da steht dieses Kreuz am Rande der Straße,
denn meistens bleibt Vorsicht versteckt hinter Laub.
Das warnende Wort war nur eine Phrase.
Die Blumen, die Schleife verdreckt unter Staub.

Formal eine passende Strophe und inhaltlich ein Ausdruck des Nicht Verstehens, Begreifens, die eine solche Tat auslöst. Andererseits scheint es niemanden mehr so richtig zu kümmern, da Teile des Grabes nunmehr verdrecken und in Vergessenheit geraten?

Und wieder ein Leben zu Ende, bevor es begann,
voll Hoffnung und Jugend und Zukunft der Zeit.
Ein Kind war er noch, noch lange kein Mann.
Zerissener Schuh zeugt von Tod und von Leid.

Die beiden letzten Zeilen finde ich nicht so ausdrucksstark "ein kind war er, noch lange kein mann. der zerrissene schuh...." usw. Ich dachte zunächst auch, dass es sich um ein Mädchen handelt, da in der ersten Strophe von "Schleife" die Rede war, bis mir auffiel, dass diese vermutlich zu einem Kranz gehört.

Wer trägt denn die Schuld, kannst du es mir sagen?
Wir haben uns nicht genügend bemüht.
Wo liegen die Ursachen all jener Fragen?
Wie soll man verhindern, dass es nie mehr geschieht...?

Hier kommt die Verzweiflung über den Verlust zum Ausdruck, Fragen über Fragen. Es ist schon ein großer Bruch zunächst von einer rein objektiven Sprachführung in die komplett subjektive zu fallen, hat aber auch was..insgesamt ein guter Text ...

liebe Grüße ginnie