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Alt 24.01.2012, 08:39   #2
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
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ein sehr nachdenkliches gedicht, liebe larin,


das aus eltern-sicht das phänomen des "lernens durch das leben" reflektiert. wenn wir zurückblicken auf die eigenen lektionen, die wir so lernen mussten - manchmal auch zum preis von verzweiflung und ausweglosigkeit, die überstanden werden mussten - dann wünschen wir natürlich unseren kindern, dass ihnen solche erspart bleiben.

andererseits wissen wir auch tief drin, dass wir ohne diese lektionen vermutlich nicht bis hierher (auch was lebens-weisheit angeht) gekommen wären.

was uns nicht umbringt, macht uns härter. der spruch klingt abgedroschen, hat aber seinen kern wahrheit. lediglich würde ich die "härte" in etwas umwandeln wie "stabiler", "gefestigter". man weiß, hat man schon dies oder jenes durchgestanden, schafft man auch das, was vor einem liegt. egal, wie aussichtslos das ev. grade aussieht.

leider ist das etwas, das man seinen kindern nicht beibringen kann. sie müssen es "auf die harte tour" selbst für sich erfahren und lernen. manchmal würden wir ihnen das gern ersparen - auch, weil wir selbst noch gut erinnern, welchen preis uns manche "lehre" gekostet hat und wieviele energien. wie oft wir wieder zurück auf "start" gehen mussten bei manchen unserer konzepte für ein gelungenes leben.

das leben erfordert einiges an mut. vor allem dann, wenn man es nicht eben mal so nebenbei "hinter sich" bringen möchte.

das alles und noch mehr lese ich in deinen strophen hier. irgendwie hast du das leben selbst hier eingefangen und verdichtet. zu seiner ihm ganz eigenen essenz.



sehr gerne gelesen!


liebe grüße,

deine fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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