Geradewegs verwandelt sich - Sonettexperiment
Geradewegs verwandelt sich
Die Perspektive deines Seins ist grundlos:
Du greifst tief in die Tasten, und ein Moll
Ertönt statt Dur, so wie es klingen soll.
Das Zimmer überbordet: Werd den Schund los,
So schreit es laut die Wand an. Nur: du schweigst.
Dein Innerstes krepiert unendlich zeitlos,
Im Stillen bricht ein lauter wilder Streit los,
Weil du für dich kaum je Verständnis zeigst.
Erkenn dich an, und schon erkenn ich dich:
Im Werben spielt sich eigene Musik,
Und diese tanzt in Dur und treibt es toll.
Geradewegs der Lebensfreude voll
Ist der, der bei sich bleibt in Selbstkritik.
Er wird er selbst und wächst und wandelt sich.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (28.01.2012 um 17:12 Uhr)
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