Hallo, wolo,
weißt du, warum ich das ein Liebesgedicht nennen möchte? Weil das genau die Art Gedicht ist, die wohl jede Frau gerne geschenkt bekäme. Gekonnt - aber schlicht. Damit meine ich jetzt nicht "einfach" oder "simpel", kein Gedanke. Nein, es verzichtet eben auf "Brimborium" und überzeugt gerade durch seine Schlichtheit. Anders gesagt: Das wirkt "ehrlich" und damit überzeugend.
Die Metaphern sind schön, fantasievoll und "hell". Ein durch und durch "positives" Gedicht, das mit seiner Heiterkeit und Leichtigkeit besticht. Schön ist auch die Steigerung des Gefühls von Strophe zu Strophe.
Das ganze Gedicht "tanzt" ein bisschen. Mir persönlich gefallen diese beiden Verse am allerbesten:
Zitat:
auf deiner lippe säss ein funke
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Zitat:
am himmel stand: dass wir uns lieben
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Wobei mir dabei (sonderbarerweise) die zweite Strophe als Ganzes am meisten zusagt:
Zitat:
du lachtest nur und sagtest nichts
ich hab ihn darauf löschen müssen
ein vorwand, dich im schein des lichts
von wolkenrändern scheu zu küssen
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Mir gefällt der "Vorwand". Und die Romantik, da ist einfach nichts "Aufdringliches" dabei.
Auch Kreuzreim, alternierende Kadenzen und der vierhebige Jambus passen sehr schön zum "Gesamteindruck".
Also, Kritik habe ich keine, nur eine Frage: Sagt man in der Schweiz dass jemand "eine in der Tunke hat"?

Ich kenne ehrlich gesagt "Tunke" als "Soße" und ansonsten nur "einen in der Krone haben". Aber wenn's denn "reimgeschuldet" sein sollte - macht nichts. Es ist witzig.
Das habe ich wirklich gerne, mit Vergnügen und einem erinnerungsträchtigen Seufzer gelesen. Dabei musste ich an eine Zeit denken, die schon über 20 Jahre her ist ...
Liebe Grüße
Stimme