Liebe Larin,
das ist so herrlich traurig und unendlich schön.
Ich liebe Elegisches. Im klaren Sommersee kann ich baden - hier aber unendlich suhlen.
Zäher tropfen nun die Stunden
durch des Tages Dämmerlicht,
weher schwären alte Wunden,
tief im
Innern vorgefunden,
zage Worte trösten nicht.
Wie treffend, zu behaupten, wenn sie nicht von selber wehtun, dann wird danach gesucht und immer gefunden.
Böser will der Tag verhallen,
düsterer als er begann,
Träume, Hoffnungen zerfallen,
Blättern gleich, die faul sich ballen.
Rinnsal sammelt Unrat an.
hier fallen die Blätter auf, die faul sich ballen und das Rinnsal, das den Unrat direkt sammelt - für das nächste Mal.
Trüber die Gedanken schweifen,
ziellos in der Dunkelheit.
Unfassbares Nicht – Begreifen,
langes, banges Warten, Reifen.
Aus der Wanduhr sickert Zeit.
Schwächer werden die Gefühle,
alles ruht und wendet sich
schweigend ab ins Dunkle, Kühle:
Stillstand! Gleich der alten Mühle
steht verlassen da dein Ich.
So wollen wir es haben, wenn wir uns hineingeben - ganz verlassen und einzig in der Welt. Kein Kummer kann größer sein.
Ohne Elegie, so glaube ich, wäre die Poesie nur halb so schön.
Ich werde mich noch kommentarlos eine Weile darin suhlen.
Dir liebe Grüße,
Dana