Guten Morgen, Cebi,
ich kann Chavi nur zustimmen, es ist sehr schön und wunderbar poetisch geschrieben.

Du besitzt meiner Meinung nach ein ganz besonderes Talent, dich auf diese Weise auszudrücken (meint neidlos und bewundernd eine Stimme, deren Texte immer wieder ins Philosophisch-Realistische "abrutschen"

).
Interessant finde ich die Pausenstriche, die heutzutage ja nicht mehr verwendet werden, besonders dadurch, dass du sie (teilweise) anders gesetzt hast, als ich sie setzen würde. Ich denke, das ist der Unterschied zwischen deinem "musikalischen Herangehen" und meinem "metrischen". Dadurch wird die Aussage des Gedichts unterschiedlich hervorgehoben, was mir gut gefällt.
Bei mir sähe es so aus:
Zitat:
Wie ein Denken \ an den Sommer,
streut die Sonne \ leicht ihr Licht.
Letzte Farben \ will ich trinken
und im samten \ Rot vergehn.
Leise wie der \ Katzentritt,
füllt die Wärme \ mein Gemüt.
Sie fesselt mich im \ Augenblick
und schweigend bleibe \ ich zurück.
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Ich denke viel zu struktuiert, ich weiß. Leider kann ich nicht "aus meiner Haut", obwohl ich das ab und zu gerne können möchte.
Für mich genießt das LI einen Sonnenuntergang und lässt sich davon zurück in den Sommer versetzen. Besonders schön ist ist die Formulierung: "Leise wie ein Katzentritt". Ganz unmerklich "füllt sich das Gemüt mit Wärme". Ebenso schön finde ich die beiden letzten Verse. Das LI merkt nicht, wie die Zeit vergeht, erst, wenn die Sonne untergegangen ist, bleibt es (ergriffen) "schweigend zurück".
Zur Zeit genieße ich es auch sehr, wenn zwischendurch doch die Sonne scheint und das "trübe Dunkel" der Jahreszeit (wenigstens manchmal) vertreibt.
Wirklich ein sehr schönes Gedicht! (Und es zeigt auf, dass "weniger" auch "mehr" sein kann.)
Gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme