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Alt 21.11.2011, 20:22   #8
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, wolo,

vielen Dank für die "Antwort der besonderen Art":

Zitat:
habe inzwischen gefunden die zeit und die muße zu lesen
deiner elegischen kunst botschaft und fertigkeit. (Beim Pentameter Trochäen nur in den ersten beiden Daktylen, ist im 4.)
berge und täler, geblendetem auge erst noch verborgen
taten sich vor mir auf, schleier lüfteten sich. (Hier auch - ist im 3.)
einsilberhäufung am anfang von versen verlor seinen schrecken,
steigen und fallen am schluss machten die freude perfekt.
Nicht übelnehmen, ja? Ich kann halt nicht anders ...

Zitat:
mit großem spaß festgestellt, dass das ende humorvoll-ironisch daherkommt (und bei mir damit einen "zwiespältigen" eindruck hinterlässt... ;-)
Hier konnte ich auch nicht anders.

Die "Einsilberhäufung" findet man bei Goethe auch. Ich finde, es kommt eben darauf an, sich damit zu befassen, wie man die Einsilber setzt und welche man benutzt. Da bin ich auch noch am Üben, aber allmählich klappt es besser.

Danke für dein Lob, und nichts für ungut, ja?

Liebe Grüße

Stimme

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Hallo, Cebrail,

Zitat:
wieder mal hast du BEIDE meiner Gehirnwindungen zum Rauchen gebracht.
Das ist sehr Komplex und in seiner Form sehr strukturiert, für mich eigentlich schon
Wortmathematik. Ich finde es bewundernswert, solche Texte nach einem bestimmten Schemata aufzubauen, nur nicht mein Ding.
Dafür reicht meine Geduld nicht und auch ist es mit meine Bildung nicht so weit her, ich hatte in der Schule nur Lachen und Klettern ;-).
Ich hoffe, beide haben sich wieder abgekühlt, nicht, dass das noch bedenklich wird!

Spaß beiseite, ich kann nichts dafür - ich denke sehr struktuiert, und daher mag ich auch Strukturen sehr. Je komplexer, desto besser (schöner) für mich, ja, ein wenig wie "Wortmathematik", da hast du recht.

Es muss auch nicht dein Ding sein (oder von jemand Anderem), es ist eben etwas, das mir persönlich sehr gut gefällt; ich lese gerne Werke wie Goethes Reineke Fuchs oder Faust, je länger, je lieber ...

Und was meine Schulbildung anbetrifft: Ich lese, lerne und übe sehr viel, was Gedichte und Lyrik betrifft - aber ich habe auch nicht studiert! Gedichte sind meine "Leidenschaft" und daher "verschlinge" ich einfach alles, was ich darüber nur finden und in meinen Kopf hineinbekommen kann.

Zitat:
Weißt du, meine Texte entstehen in der Regel in der Badewanne oder beim Spazieren gehen und werden von daher niemals, so aufwendig ausfallen, zumindest ist das zur Zeit der stand der Dinge.
Was ich sagen will, ist dass die Aussage deines Gedichtes sich in der Masse der Worte verliert und ich am Ende nicht mehr weiß, wie es angefangen hat.
Was denn heißt ich sehe im Wort Dichten, eher die Verdichtung, die Beschränkung auf das Wesentliche. Aber das ist subjektiv betrachtet und soll deinen Fleiß in keinem Fall schmälern, noch abwerten. Einfach gesagt, nicht mein Ding.
Lieber Cebrail, im vollen Ernst: Das macht gar nichts, wirklich. Ich weiß, dass "mein Ding" eben nicht "jedermanns Ding" ist, eher im Gegenteil. Ich "tanze aus der Reihe", also von daher weiß ich schon, dass meine komplexeren und längeren Gedichte keinen Anklang finden. Das hat mit dir nichts zu tun, ich möchte nur sagen, dass mir das schon klar ist. Aber ich schreibe nicht, um nichts als Lob zu hören - ich schreibe, weil ich irgendwann einmal eine Dichterin sein möchte ...

Dazu gehört auch, dass ich Gedichte schreibe, die ich beim Schreiben "erarbeite" und die sich ein Leser "erarbeiten" muss - und das ist eben kaum jemandes "Ding".

Zitat:
Dein LyI erzählt von der Erwartungshaltung die es dem Tag gegenüberlegt und von schon durchlebten Situationen.
Da ist die Rede von erfahrener Liebe, von Enttäuschung und von Resignation.
Zum Ende hin erklärt es seine zukünftige Haltung, die dann philosophische Ansätze aufweist, ich denke soweit habe ich den Inhalt verstanden, oder?
Wenn dann am Ende das LyI noch sagt, dass es bereit ist zu jeglichen mitteln zu greifen, sehe ich aber auch etwas trauriges in dem Überschwall von Gefühlen, eine Hoffnungslosigkeit, die sich an den letzten Strohhalm klammert, aber schon zum Scheitern verurteilt ist, da es zwei Dinge gibt mit der man der Liebe nicht imponieren kann, die dann wären, Gewalt und Geld.
Liebe ist wie sie ist.
Ja, das Ende ist, wie in einer meiner vorhergehenden Antworten bereits erwähnt, "offen", für mich ist es sehr interessant hier zu lesen, wie du es "siehst" und "weiter denkst". Dankeschön!

Zitat:
Ich habe mich auch mal kurz mit den von dir verwendeten Formen befasst, sie aber als zu Komplex und Einengend befunden und die ganze Sache wieder verworfen. Von daher hast du meinen Respekt für die Mühe die du dir mit dieser Arbeit gemacht hast.
Du brauchst wirklich nichts zu erklären, ich freue mich über jede Meinung und jeden Kommentar, auch wenn du mit meiner Elegie nicht viel "anfangen" kannst, da sie eben nicht dein "Geschmack" ist. Sag bei mir einfach, wie es ist, ich nehme nichts übel außer persönlichen Beleidigungen! Über meine Gedichte kann und darf immer jeder denken, was er möchte - niemand kann allen gefallen, ist ja klar.

Zitat:
Einige Textstellen finde ich besonders gut und sie heben sich für mich besonders hervor;


Zitat:
machtlos gefangen im Sein, fern jeder Ahnung von Glück?
Ein schöner Satz, er trifft es auf den Punkt.

Zitat:
Bereit stolz zu blühen wie eine Blume, als Wunder im Winter.
Auch schön, diese Aussage.
Letzteres ist meine eigene "Lieblingsstelle".

Zitat:
Alles in allem, habe ich mich gerne mit deinem Gedicht auseinandergesetzt und ich sagte ja schon, meinen Respekt hast du.
Ja, nu is aber gut. Vielen, herzlichen Dank, dass du dich trotzdem "gerne" mit dem Gedicht "auseinandergesetzt" hast!

Liebe Grüße

Stimme
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