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Alt 20.11.2011, 13:20   #4
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Explosion,
danke fürs Reinschauen und Dein Lob!
Tja, Fernseher und Computer sind die modernen, bequemen und billigen Babysitter geworden.
Heutzutage wird sich wohl jeder ein Stück betroffen fühlen, sofern er sich denn fortgepflanzt hat.
Herzliche Grüße!
Galapapa

Hallo, liebe Stimme,
Du hast Recht, auch in dieser Überschrift gehört das Komma hin. Laut Duden nach Hervorhebungen, Ausrufen und Anreden (Regeln 129 bis 132).
Danke für Deinen Hinweis! Es ist doch gut, immer wieder mal in die Regeln zu schauen.
Ich danke Dir für Deinen ausführlichen Komnmentar und Deine Gedanken zum Thema; wieder mal eine hervorragende Ergänzung meines Textes!
Natürlich steckt in der Thematik eine große Menge an Diskussionsstoff. Gerade deshalb habe ich versucht, hier mit drei kurzen Strophen mehrere Gedanken nur anzuschneiden:
Die Problematik "Kind und moderne Medien", von Dir ja mit dem Punkt "Phantasieverlust" aufgegriffen.
Das Problem "Berufsleben und/contra Kindererziehung" und natürlich auch "Modernes Leben und Familie/Sozialgefüge".
Unter diesem Aspekt muss man den Text auch einordnen, sonst steht das inkonsequente Verhalten des Vater im Vordergrund und so war das Ganze nicht gemeint.
Vielmehr ging es mir auch um den Konflikt, dass die Eltern die Probleme der modernen Medien im Zusammenhang mit ihren Kindern sehen; die Frage ist nur, sind sie überhaupt noch in der Lage, sinnvoll und effizient gegenzusteuern?
Ich möchte hier zunächst kurz Deinen Gedanken "keine Zeit oder keine Lust" aufgreifen.
Ich galube dass beides heute ein großes Problem darstellt: Einerseits sind gut und teuer ausgebildete und karrierebewusste Eltern heutzutage oft im Berufsleben so eingespannt, dass sie in der Freizeit kaum noch Reserven haben, um sich mit den Kindern "artgerecht" auseinanderzusetzen. Andererseits sind Fernseher und Computer natürlich auch eine große Versuchung, es sich einfach bequem zu machen.
Ersteres hat natürlich auch zu tun mit der meist üblichen totalen Ausbeutung der Arbeitskräfte. Waren es in früheren Zeiten vorwiegend die physischen Resourcen, die ausgenutzt wurden bis an die Grenze des Erträglichen, so hat sich diese Ausbeutung inzwischen nach den heutigen, beruflichen Anforderungen in den Bereich des Psychischen verlagert.
Das kann bedeuten, dass viele Eltern heute nicht oder nicht nur physisch müde nachhause kommen, sondern in immer höherem Maße psychisch erschöfpt.
Dies aber erscheint mir ein Zustand zu sein, der vor allem nach Abschalten und Nichtstun, im weitesten Sinne also nach Ruhe verlangt und in dem die Betroffenen in der Herausforderung, sich mit den Kindern und deren Wünschen auseinaderzusetzen, schlicht überfordert sein können.
Hier befriedigende Lösungen zu finden, ist inzwischen in unserer "modernen" Gesellschaft ein Riesenproblem geworden und birgt gelichzeitig den Zündstoff der ungerecht empfundenen Aufgabenverteilung in Familien, in denen nur ein Elternteil arbeiten geht. Ich spreche hierbei auch aus eigener Erfahrung und glaube, dass nicht wenige Ehen an dieser Problematik zerbrechen.
Hier geht es aber zunächst nur um die Kinder, die, einmal aufgewachsen mit dem Bildschirm, auch immer schwieriger zufriedenzustellen sind aufgrund der verkümmernden Phantasie. Auch dieses hast Du ja angesprochen.
Ich meine, dass sich dieses Problem, wie viele andere, auf das ständige Streben nach mehr zumindest teilweise zurückführen lässt.
"Moderne" Menschen scheinen nicht mehr in der Lage zu sein, für sich ein Ziel, einen Ruhepunkt zu finden und so zu einer Zufriedenheit zu kommen, die meiner Meinung nach die Grundlage für ein mehr oder weniger glückliches Leben darstellt.
Statt in einem erfüllten und harmonischen Familienleben sucht man sein Glück in Karriere, Macht, Reichtum, Bequemlichkeit und Befriedigung eines oft aus der Überlastung geborenen Erlebnishungers: Reisen, Abenteuer, Nervenkitzel... Da ist kein Platz mehr für die alten Lebensziele und -wünsche.
Erreichbar scheint heute fast alles zu sein und so nimmt auch das Streben kein Ende. Nur ganz Wenige kehren auf diesem Weg um und erkennen, dass zum Lebensglück erstaunlich wenig nötig ist.
Ich hatte eine Kollegin, die zusammen mit ihrem Lebenspartner ihr Ziel in einer möglichst hohen sportlichen Leistung sieht. Sie weinte z.B., als sie die Zulassung zum Iron-Man aufgrund zu geringer Leistungen nicht erreichen konnte.
Ich fragte sie einmal, ob sie nie daran gedacht hätte, irgendwann Kinder zu bekommen. Kinder haben in meinem Leben keinen Platz, so fiel die Antwort sinngemäß aus.
Ich will das nicht werten, sondern einfach nur so stehen lassen als Schlusspunkt.
Nochmals danke und liebe Grüße an Dich!
Galapapa
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