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Alt 19.11.2011, 15:31   #1
Ulrich
Neuer Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 15.11.2011
Beiträge: 4
Standard Das Erschrecken

Durch den dunklen Forst geschlichen
und im Schild nichts Gutes führend
kommt der unheilschwangre Gast.
Tritt bedächtig, ohne Hast,
festen Schritts den Grund berührend,
trägt Gewand und Haut verblichen.

Durch der Zweige Dürre bricht er,
zieht entschlossen seine Richtung;
nichts ist, was ihn halten kann.
Doch getroffen, wie vom Bann
steht erstarrt er auf der Lichtung,
wie vor seinem letzten Richter.

Steht, als schnürten ihn Gespenster,
weit die Augen aufgerissen,
furchtgezeichnet, schattengleich,
grausig, hässlich, totenbleich. -
Sieht - sein eignes Bild zerrissen
im zersprungnen Waldhausfenster.


(war zunächst nur als Endreimübung "abccba" gedacht, nun doch noch fast ein Gedicht geworden)
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