Thema: Halloween
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Alt 01.11.2011, 18:47   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber Justin,

ich weiß hier, dass du vielen aus der Seele sprichst - doch scheint es unaufhaltbar.

Zum Gedicht selbst komme ich gleich. Vorab muss ich meine Meinung kundtun.

Ich habe nichts gegen Bräuche, im Gegenteil. Kulturbedingt, bedeutungsgemessen finde ich ein Besinnen und Tun sehr schön.
Was mich stört, ist das unbedachte Übernehmen und Hereinfallen auf den Kommerz. Es ist eine einzige "Party". Fragt man die "Begeisterten", was sie denn feierten, bekommst du tatsächlich nur das Schlagwort "Halloween".
(Übrigens mit Weihnachten und Ostern verhält es sich inzwischen ähnlich - was ich ebenso schrecklich finde, ohne diese Feiertage entsprechend zu begehen.)

Ich erkenne dein Anliegen und deine Hoffnung im Gedicht.
Was man begeht, sei jedem überlassen - doch das "Warum" sollte ausgefüllter sein.
Vielleicht bin ich darin übersensibilisiert. Ich zünde nicht einmal eine Kerze an, ohne jemandem ein Licht zu senden. (Meistens an meine Kinder )


Nun aber zum Werk selbst:

Gut gelaunt, mit frohem Sinn
gingen wir zur Nachbarin,
sagten ihr, tu´s uns zuliebe,
hol Dir eine Runkelrübe.

Nimm das Messer, höhl sie aus,
mache ein Gesicht daraus,
nicht zu groß und nicht zu klein,
es soll gerade richtig sein.

Leute, die es kaum erwähnten,
kennen das schon seit Jahrzehnten,
denn es war ein alter Brauch,
Halloween nur Schall und Rauch.

Von Irland nach Amerika,
schwappt´ es zu uns, der Spuk war da.
Am gleichen Tag, zur gleichen Stunde,
ziehn die Gespenster ihre Runde.


Ab hier betonst du die zweite Silbe, aber die folgenden Strophen auch. Also ok.
Nur der Lesefluss "hapert".

Von Irland nach Amerika
kam es herüber und ist da!
Am gleichen Tag, zu gleichen Stunde,
ziehn die Gespenster ihre Runde.


Man läßt gewöhnlich den verschont,
der einen dreisten Spruch belohnt.
Das alles wegen Süßigkeiten,
so ändern sich nun mal die Zeiten.

Die Nachbarin, sie lacht verschmitzt,
denn sie hat alles ausgeritzt.
Mit Augen, Ohren, Nase, Mund,
tut sich ihr schönes Schnitzen kund.

Es leuchtet dieses Spaßgesicht,
mit einem guten Kerzenlicht,
bevorzugt in der Dunkelheit,
jedoch nur auf begrenzte Zeit.

Kürbisse und Runkelrüben,
werden wir auch weiter lieben.
Besser aber wär es schon,
blieb gewahrt die Tradition.

Den letzten Vers schlage ich nur deshalb vor, damit im jeweiligen die Betonung auf der ersten Silbe bleibt.

Schau wohlwollend hin und nehme an oder lehne ab.
Auf meiner Seite bleiben Zustimmen und Gefallen, weil du reflektierst, aufklärst und zum Nachdenken aufforderst.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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