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Alt 23.10.2011, 09:01   #8
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo erich,

jetzt mal im ernst (damit du nicht ganz an mir verzweifelst):
deine absichten sind ehrenhaft und löblich - nur teile ich sie insoferne nicht ganz, als ich mir denke: dieses spielchen von verführung hat immer zwei seiten:
einen, der verführt und einen , der sich verführen lässt. insoferne möchte ich also die frauen ( oder die verführten) nicht ganz aus der verantwortung nehmen. wenn es sich nicht definitiv um eine vergewaltigung handelt, bei der dem opfer jede möglichkeit genommen wird, nein zu sagen, sollte immer auch daran gedacht werden, warum sich einer (eine) immer und immer wieder in der "opferschlinge" verfängt.
das hat gründe , die tiefer zurückreichen.

ein wenig muss ich hier die männer in schutz nehmen.
nicht jeder, der mit einer frau (sexuell) kontakt aufnimmt und dann hinterher feststellt: die war es aber doch nicht! ist schon ein gewissenloses schwein per se.
manche suchen auch wirklich - und probieren sich einfach durch.
(oder wolltest du etwa die katz im sack kaufen?)
das problem ist, dass das gegenüber möglicherweise mit viel zu hohen erwartungen an die begegnung herangeht. das überfordert -und so kann sich dann auch nichts richtiges entwickeln. da flüchten viele männer - wie vom wilden affen gebissen - vor den überzogenen erwartungen der frauen.
nähe muss man(n) halt auch aushalten können!

(hab ich übrigens schon erwähnt, dass die kunst der verführung etwas sehr erotisches ist? das macht sie so interessant - für beide teile!)

ich kenne dieses verführungsspielchen aus mehreren perspektiven (kenne auch frauen, die auf diesem gebiet nicht weniger biestig unterwegs sind und dann männer zurücklassen, die ihrerseits "zerstört" sind.) liebeskummer tut halt weh - egal auf welcher seite. und eines muss man auch sagen: selbst bei sorgfältigster vorgangsweise kann mans nicht immer vermeiden, dass man irgendwann mal jemandem auf die zehen tritt!

das problem ist eher, dass wir im allgemeinen zu wenig über uns selbst wissen, uns zuwenig über die motive unseres denkens und handelns im klaren sind, sie somit auch kaum kommunizieren können -und das führt zu missverständnissen, immer und immer wieder.
wir reden zu wenig ehrlich und aufrichtig miteinander. das fängt schon daheim, zwischen eltern und kindern an.
dementspechend vermurkst gegen wir dann ins leben und murksen liebestechnisch aneinander weiter....

es ist schön, dass du als mann hier zum schutze der frauen auftrittst.
ich möchte jetzt als frau für das gute im mann plädieren . und dafür, dass sich jeder peinlichst genau an der eigenen nase packen möge!
verachtung hilft uns nicht weiter.
mit jedem menschen, den du verachtest, verachtest du auch den teil in dir selber, für den dieser mensch steht!

dass wir fortlebens fehler machen und daher an einander schuldig werden,
ist manchmal kaum vermeidbar.
trotz aller dementi: letzlich hilft uns nur die vergebung, frieden zu finden.

"wie auch wir vergeben unsern schuldigern!"
ich denke, das ist vom inhalt her eine wichtige botschaft - egal, wie man zu der religion an sich steht.

"und führe uns nicht in versuchung"
ja, auch eine gute idee.
und die andere idee wäre: ich widersage dem, was mich in versuchung führen könnte! ich bin für mich selber klug - und mache nicht andere haftbar für das, was meine eigene blödheit vermurkst hat.

jeder hat die verantwortung für sein eigenes leben.
das machen nämlich ohnehin viele: mit dem fingerzeig auf andere sich selbst freizusprechen von der eigenen verantwortung.

aber der karli hat das auch getan ! und der hat zuerst angefangen!

apropos "zuerst angefangen": liebe dana, erkennst du dich wieder?
du hast dich verführen lassen - und zwar von mir!

wir sind alle gleichermaßen verführer UND verführte!

wieder auf dem pfad der "tugend" gelandet, mit den eigenen fehlern versöhnt und meiner verführern vergebend

larin

Geändert von a.c.larin (23.10.2011 um 09:05 Uhr)
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