Hallo Falderwald,
meine Zeit für Beschäftigung mit Poesie ist aus dem gleichen Grund im Moment sehr eingeschränkt, umso mehr weiß ich Deinen ausführlichen Kommentar zu schätzen. Deiner These, dass Poesie eine allgemeingültige Aussage vermitteln soll, stimme ich aus ganzem Herzen zu und möchte hinzufügen, dass gegen diesen Grundsatz leider sehr häufig gesündigt wird, was auf Dauer dazu führen wird, dass mehr Gedichte geschrieben, als gelesen werden. Nun entsteht aber jedes Gedicht (zumindest bei mir) aus einem konkreten Anlass und in einem bestimmten sozialen Zusammenhang, d.h. für ein Auditorium (welches kein reales, sondern nur ein vorgestelltes oder erahntes sein braucht), weshalb jedes Gedicht zwangsläufig auch etwas Subjektives an sich haben muss. Außerdem kann der Dichter die Grenzen seines Individuums nicht überspringen und schreibt zwangsläufig subjektiv. Das widerspricht aber deiner These der allgemeingültigen Aussage überhaupt nicht, sondern ist nur eine Ergänzung.
Zu deinen zwei konkreten Punkten denke ich folgendes. Dein Blütenreich-Argument verstehe ich wahrscheinlich nicht ganz. Eine Wiese ist für mich reich an Gräsern, Blumen, etc. blütenreich sind hingagen Strauch, Baum, oder Blume. 'Blütenreiche Wiese' klingt mir etwas seltsam. Mit der Doppelung bezüglich 'schwer' und 'Last' hast du Recht. Ich würde es aber trotzdem gerne so stehen lassen, wie es ist, da sich das Gedicht auf eine bestimmte Person und eine Situation bezieht, wo 'schwere Last' genau zutrifft. Es ist eine Sünde, für die ich gerne einige Tage poetisches Fegefeuer auf mich nehme.
Hoffentlich wird das mit deiner Arbeitssituation bald so, dass du wieder mehr Zeit für Poesie hast. Bei mir wird es wohl noch den Rest des Jahres ziemlich rund gehen.
Liebe Grüße
Thomas
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