Moin Stimme,
ein politisches Pamphlet?
Dann wollen wir mal...
Fangen wir mit den äußeren Kriterien an:
xXxXxXxXxXxX(x)
xXxXxXxXxXxX(x)
xXxXxXxXxXxX(x)
xXxXxXxXxXxX(x)
xXxXxXxXxX(x)
xXxXxXxXxX(x)
Durchgängig sechshebiger Jambus in den ersten vier Zeilen einer Strophe, die letzten beiden sind nur fünfhebig, fast alle, bis auf wenige Ausnahmen (S2 und S3) mit männlichen Kadenzen.
Soweit ich es beurteilen kann, ist der Jambus konsequent eingehalten geworden.
Vier Strophen a' sechs Zeilen und zwei abschließende Zeilen; alle im Paarreim.
Ich persönlich habe mit dem Wechsel vom sechshebigen zum fünfhebigen Jambus ein paar Probleme.
Man liest sich gerade ein, hat den Rhythmus gefunden und kommt dann in der fünften Zeile ins Straucheln. (Allerdings verhindert das ein Leiern. Der Jambus als Sechsheber verleitet manchmal dazu, ihn in zwei Dreheber aufzuspalten, was dann so klingt wie eine Büttenrede.)
Wie gesagt habe ich keinen Fehler in der Metrik entdeckt, das ist alles korrekt, jedoch besitzen die ersten vier Zeilen einen ganz speziellen Takt, aus dem ich dann abrupt herausfalle. Das ist schwer zu beschreiben und vielleicht ein persönliches Problem, aber ich kann ja nur das wiedergeben, was ich auch empfinde.
So weit zur formalen Kritik.
Inhaltlich hast du ja weiter oben schon selbst Stellung bezogen, so daß ich eigentlich nur noch ein wenig weiter ausholen kann.
Die USA geht pleite und der Euro fällt,
dagegen hilft nur neues, bares Steuergeld!
Wofür man eine - staun! - gerechte Lösung fand,
doch wieder klafft ein Riss, quer im Parteienland.
Die Gelben finden, das klingt viel zu rot,
sie sehen schwarz: Man schlägt die Reichen tot!
Ja, es ist lustig anzuschauen, wie sie sich vor lauter Unfähigkeit abstrampeln.
Da der Dollar allerdings immer noch Weltwährung Nummer eins ist, bedeutet ein sinkender Eurokurs nicht unbedingt was Negatives. Vor allem dem Export aus dem Euroland kommt das zugute. Ich denke zwar, du hast das hier anders gemeint, als Inflation, aber es ist in diesem Zusammenhang etwas missverständlich formuliert.
Eine "Reichensteuer" ist ja immer schon ein Gesprächsthema gewesen. Ich weiß allerdings nicht, ob das so sinnvoll wäre, denn es könnte auf die Zeit gesehen doch zu einer Kapitalflucht führen.
Nein, ich bin der Meinung, daß alle Wohlhabenden (ab einer zu betimmenden Kapitalgröße), die sich ihren Reichtum in diesem Land erworben haben, 25 % ihres persönlichen Kapitals an den Staat abgeben könnten, weil dieser ihnen die Bedingungen gab, es zu erwerben. Ein Staat aber bedeutet auch immer eine Gemeinschaft und eine gemeinsame Leistung aller Bürger desselben. Deshalb könnten diese Leute auch wieder etwas zurück geben, zumal es ihnen und ihrer Existenz nicht schaden würde.
Allerdings würde das auch einen Richtungswechsel verlangen, denn mit den vorhanden politischen Strukturen kommen wir da nicht weiter. Denn wenn die Regierenden so weiter machen, wäre diese Abgabe im Nu wieder irgendwo versickert und die Probleme wären nur ein wenig vertagt.
Die Farben auf der Fahne, zeigen uns, ja klar,
zusammen geht es nicht, weil's niemals anders war.
Vor allem gilt es, alte Tradition zu wahren
und diesen Karren fröhlich in den Dreck zu fahren!
Genügend Mist ist dafür leicht vorhanden:
Jahrzehntelang ließ man das Geld versanden!
Dieses verdammte Parteiengeklüngel...
Sie sind alle unfähig wirkliche Reformen auf den Weg zu bringen.
Als erstes müssten z.B. die Krankenkassen abgeschafft werden.
Wir brauchen eine große und für alle Bürger dieses Landes verbindliche Krankenkasse, die eine gute medizinische Grundversorgung garantiert.
Darüberhinaus könnten die Versicherungen ja noch Zusatzleitungen anbieten.
Im jetzigen System versanden viel zu viele Versichertengelder in den Verwaltungen. Das ist vollkommen unnötig und überflüssig.
Stattdessen soll es Kopfpauschalen und Zusatzbeiträge geben, wenn die Krankenkassen nicht auskommen.
So etwas kann nur einem solchen Stümper wie Rösler einfallen, aber zu dem kommen wir ja noch in der nächsten Strophe...
Bei Hofe(r) übt das Rös(er)lein im See das Schwimmen,
im Auge schon die nächste Wahl, es hofft auf Stimmen.
Auch der Finanzminister hält die Schaufel fest,
gräbt das Finanzloch tiefer, gibt uns gern den Rest!
Der "kleine Mann", er trägt die Schuldenlast -
weil kein Gesetz die "Großen" jemals fasst.
Dieses kleine smarte Männchen braucht das Schwimmen gar nicht erst zu üben, der schwimmt nämlich schon.
Der ist ja noch blasser als Westerwelle und im Vergleich zu Scheel oder Genscher nur ein aalglattes lächelndes Hampelmännchen.
Die nächsten Wahlen werden seinen Schwimmstil zeigen.
Lass mir bloß den Spenden-Wolfgang in Ruhe.
Wir sollten heilfroh sein, daß der nicht mehr Innenmimister ist.
Eigentlich ist es völlig egal, wer auf dem Posten des Finanzministers sitzt. Die werden sich alle was einfallen lassen, wie sie uns am besten schröpfen können.
Beim Bundestag, zum Schaulauf, tritt die Troika an,
damit bald einer künftig Kanzler werden kann.
Ein "Engel" machte seinen Namen zum Programm,
er "geigte" froh vom Steuerparadies: Schramm-Schramm!
Das Ganze war nur Augenwischerei,
kurz hochgespielt und heute schon vorbei.
Ach ja, die SPD! Die gibt es ja auch noch.
Eine schöne Troika haben die.
Zwei dicke Steine - einen Meier, einen Brück und einen verlogenen fetten und schwitzenden Erzengel.
Von wegen Steuerparadies!
Wer spricht sich denn vehement gegen Steuersenkungen aus?
Das Ganze ist nur noch ein trauriger Sozialdemokratischer Scheißhaufen.
Geklüngel, Zoff und Schulden, wer hat das nicht satt?
Ihr Bürger, geht zur Wahl und haut den Haufen platt!
So wünschenswert wie diese Schlusszeilen auch sind, doch leider wird das nie nie nie geschehen.
Aber es ist eine schöne Utopie...
Ja, da hast du deinem Unmut mal kräftig und nachvollziehbar Luft gemacht.
Schweigen wäre das Schlimmste. Immer druff auf die Birnen, sie haben es nicht anders verdient...
Beim nächsten Mal bitte kürzere Zeilen und den grünen Misthaufen nicht vergessen...
Gerne gelesen und kommentiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald