Laut
Gibt es einen Moment der reinen, zeitlosen Stille
im Getriebe der Welt, oder erfüllt sie nur Lärm?
Autos hupen, Sirenen gellen, Bässe durchdringen
meine Abwehr, der Ton schneidet mich, tief bis ins Mark.
Hilflos heben sich meine Hände, tasten nach Ruhe,
suchen blindlings nach Halt. Bitte, hört endlich auf!
Reden, Rufen und Kreischen, Stimmenchöre im Missklang
singen Lieder aus Schall, Lieder mit schreiender Macht.
Diese Stadt ist so laut, die Vögel rufen vergeblich,
niemand hört den Gesang. Lieder der Hoffnung sind tot.
Überwältigt vom Zweifel gehe ich auf die Suche:
Irgendwo auf der Welt muss es doch etwas geben,
einen Ort der Besinnung, um dort Frieden zu finden.
Doch, wo immer ich bin, herrschen die Zeichen der Zeit,
auch in Wäldern erklingen Kettensägenmotoren.
Selbst das Schweigen verstummt, machtlos zu Boden gebrüllt.
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