Hallo, Thomas
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der Text "strömt" ebenfalls, durch die männlichen Kadenzen an den Versenden lese ich etwas "beschleunigt". Das Metrum (fünfhebiger Jambus) ist stringent, und durch die Zäsuren fließt es "hin und her". Fein gemacht. Mein Hinweis: Die Länge, d. h. die zwei Strophen sind hier die richtige Entscheidung. Wenn es mehr Strophen wäre, bestünde leicht die Gefahr, dass es zu "leiern" beginnt. So aber ist die Wirkung insgesamt sehr stimmig.
Der Inhalt lässt sich verschieden betrachten. Ich persönlich sehe zwei "Ebenen": Einmal die wörtliche, es ist die Beschreibung eines natürlichen Flusses. Zum Zweiten kann ich auch im metaphorischen Sinne den "Fluss des Lebens" erkennen. Dann ist es eine sehr "optimistische" Darstellung, denn es stellt sich die Frage, ob es immer Blumen sind, die wachsen ...
Der Fluß unseres Lebens fließt unaufhörlich, so lange wir "da" sind. Und es stimmt, wenn wir nicht ganz bewusst darüber nachdenken, nehmen wir dieses Fließen oft gar nicht wahr. Es geschieht eben "ganz selbstverständlich" (die Repetitio gefällt mir, sie verdeutlicht die Bedeutung der "Selbstverständlichkeit"). Ja, es ist der Fluß, der das "Tal schuf", er formt die "Landschaft" - nicht umgekehrt. Er trägt "selbstverständlich" schwere Last, es wäre schön, wenn das "uns" auch so "leicht" fallen würde.
Sehr gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme