Moin Walther,
das hört sich an wie ein zerbrochener Traum.
Ich könnte mir hier zwei Szenarien vorstellen:
Dein Protagonist hat sich (unglücklich) verliebt und träumt von einer Antwort der Angebeteten, die er jedoch nie erhält bzw. nie erhalten hat oder er hat seine Liebste an den Tod verloren und ist nun einsam.
Fragende Aussagen "wie pulsiert kein Herz mehr unter deinen Rippen?" lassen mich jedoch eher zur ersten Szene tendieren.
Allerdings ist mir nicht ganz klar geworden, ob dies alles wirklich nur in der Imagination des Protagonisten geschehen ist oder ob sich eine "reale" Veränderung in seinem Leben eingestellt hat.
Vielleicht habe ich aber auch nicht den richtigen Schlüssel im Text gefunden.
Klar scheint jedenfalls, daß die Hoffnungen und Sehnsüchte des Protagonisten auf kein "Leben" (Gehör) mehr stoßen.
Es klingt alles ziemlich melancholisch und der Traum scheint mit dem Winde zu verwehen.
Besonders gut gefällt mir "Du gibst den bösen Geist in meinen Träumen, Der lächelnd meine Einsamkeit seziert."
Hier wandelt sich das "Objekt der Begierde" zu einem Alptraum, weil es unerreichbar blebt.
Weniger gefallen hat mir "Und mögen Deine Unterschenkel wippen".
Es erscheint mir an dieser Stelle etwas willkürlich und dem Reim geschuldet, wobei ich durchaus verstehe, wie es gemeint ist. Für mich bleibt es aber die eigentliche Schwachstelle im Text, es sei denn, es liegt hier doch eine ganz andere Intention vor.
Alles in allem ein ordentliches Sonett, welches eine melancholische Stimmung zu erzeugen weiß.
Gerne gelesen und kommentiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald