guten morgen galapapa,
der titel "rückwärts einparken" klingt im ersten moment profan - doch das gedicht selbst hat einiges an poesie zu bieten.
die erkenntnis, dass man sich - wohl oder übel - nach der eigenen decke strecken muss, ist eine ernüchterung, an der wahrscheinlich niemand vorbeikommt im leben....
nichtsdestotrotz muss "rückwärts einparken" (vor allem leise und ohne dabei weiteren blechschaden zu erzeugen) etwas, das erst mal erlernt werden muss - und wenn das dem Lyrich gelungen sein sollte, so darf dem ruhig einmal anerkennung gegeben werden! ich ziehe also meinen hut und sage: chapeau!
die sehnsüchte eines anderen menschen verstehen und darauf richtig reagieren kann man wohl erst, wenn man dessen innere landschaft kennt- und das geht meist nur, wenn man darüber spricht.
möglicherweise erzeugt ja ein mangel an gesprächen in der tiefe immer wieder "verkehrsunfälle" und "parkschäden" ?
ich frage mich auch, inwieweit jeder schon selber darüber bescheid weiß,
was ihn eigentlich geformt und geprägt hat und wie gut er es nach außen transportieren und kommunizieren kann.
wir glauben immer, dass das, was wir denken und fühlen, unsere persönliche sicht des lebens, allgemeingültig und selbstverständlich ist - aber genau diese haltung führt oft zu großen missverständnissen - und in der folge zu bösen verwundungen.
die regel lautet eigentlich: "der andere ist anders - darum heißt er ja so."
und noch etwas ist in dem zusammenhang interessant: nur weil man ein auto hat, heißt das noch lange nicht, dass man auch schon fahren kann!
deshalb müssen wir alle erst lernen, mit unserem
eigenen lebensgefährt und ebenso mit unseren
lebensgefährten umzugehen!
dieses erlernen der fahrpraxis kann manchmal recht mühsam und schmerzhaft sein.

klug ist es wohl, wenn man anfangs
nicht allzu schnell unterwegs ist, denn bei langsamem tempo lassen sich fehler noch leichter unfallfrei korrigieren........
für die erste strophe hätte ich noch einen verbesserungsvorschlag, was hieltest du von der variante:
"....saß weinend am Fenster
in manch kalter Nacht. "
gerne gelesen und philosophierend weitergesponnen,
larin