Hallo, Walther,
ich bin beim Stöbern hier hängen geblieben. Du erstellst in deinem Gedicht ein Bild der heutigen Zeit, allerdings kein schönes. Sehr realistisch, es trifft genau ins Schwarze.
Wollen wir mal -
hinsehen oder die Augen schließen?
mitmachen oder sich verweigern?
Einige deiner Worte bzw. Formulierungen möchte ich noch einmal separat darstellen, da ich dir dafür ein Kompliment aussprechen kann:
immermehrbürger
flugmeilenschlachten
transfette transmedial transferiert
z.ersetzend (im Zusammenhang gelesen)
welterklärung
markenartikelmarketings
Diesen Text musste ich im Gesamtkontext betrachten, da ich hier keine Strophe "herauspicken" kann, was wohl auch in deiner Absicht lag, wie ich vermute.
Es ist ein "altes" Thema, aber die "Darstellung" finde ich neu und gut gelungen. Immer mehr, immer mehr Übergewichtige, mehr Konsum, mehr Maßlosigkeit, mehr Urlaubsmanien, mehr Bildungsdesinteresse und die "Zukunft" - mehr Gentechnologie.
Irgendwann, so fürchte ich, wird sie den "maßlos (Ein)Gebildeten" wohl auch zu lästig sein, diese unangenehme und schmutzige Sache namens "Geburt" ...
Oft frage ich mich, wohin das alles noch führen soll. Eine Hoffnung bleibt uns: Es kann sein, dass uns rechtzeitig die Ressourcen ausgehen. Wie war das denn noch mal, die Sache mit Jagen und Sammeln? Braucht man für Faustkeile nicht Flintsteine?
Sehr anschaulich, sehr klar dargestellt. Ich habe dein Gedicht ungerne und gerne gelesen, denn: Ich kann mich selbst nicht ausnehmen. Wer erliegt nicht immer wieder (trotz guter Vorsätze) der Verlockung von Bequemlichkeit und Überfluss? Es ist gut und richtig, dass ich mich getroffen fühle. Ein Grund mehr, mich in einigen Bereichen wieder intensiver mit meinem Verhalten zu beschäftigen. Von Zeit zu Zeit schleicht sich "Nachlässigkeit" ein, da es fast unmöglich ist, immer alles Tun zu bedenken. Aber dein Apell ist zu mir vorgedrungen, danke.
Liebe Grüße
Stimme
P.S.: Ich gebe die Hoffnung trotzdem nicht auf, denn die Zahl der Menschen, die ihr Konsum- und Umweltverhalten in Frage stellen, wächst ebenfalls. Und ohne Hoffnung - was wären wir Menschen dann noch...