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Alt 21.06.2011, 22:28   #4
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, liebe Chavali,

Zitat:
Der schreit nach inhaltlicher Diskussion, die wohl auch kommen wird.
ich denke nicht, dass er "schreit", er klagt an, ja, das ist richtig. Was in mir immer Bedauern erweckt, ist das "Schweigen". Es ist besser, über etwas zu reden - oder auch zu diskutieren.

Unleugbar, die Kirchen, Dome und andere Bauten dieser Art sind bauliche Kunstwerke, darüber steht aus gutem Grund auch nichts im Text, da es mit "der Sache" nicht wirklich etwas zu tun hat.

Zitat:
und deshalb möchte ich
dir zunächst mit meinem Beitrag hier dir erst einmal versichern, dass ich alles gelesen habe
Ein Extra-Dankeschön dafür, das wurde länger, als ich ursprünglich geplant habe. Beim Schreiben hat mich das Thema "gepackt" (bei diesem Thema besteht diese Gefahr bei mir immer) und die Verse "flossen" heraus, bis das Gedicht sagte: Ich bin fertig, du kannst aufhören ...

Zitat:
Das ist ein tolles Werk, wobei mir Strophe 1 als Einführungsstrophe am besten gefällt.

Trotz des teilweise anklagenden Inhalts eine schöne poetische Sprache!
Liebe Chavali, das sind "tolle Komplimente", ich wäre ein Lügner, würde ich behaupten, mich nicht sehr darüber zu freuen.

Hauptsache ist - es gefällt den Lesern.

Danke für deinen Kommentar, dein Interesse und dein Lob.

Liebe Grüße

Stimme


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Hallo, Ida.

Wenn die Thematik an sich nicht so ernst wäre, wie sie ist, könnte mich die "schreiende Stimme" belustigen. Nein, das ist eine "Sichtweise", vielleicht auch das Beklagen von Missständen, unter Umständen sogar ein "Aufschrei" für die "Stimm(Hilf)losen".

Zitat:
Es ist inhaltlich rund.
Dankeschön.

Zitat:
Ist der Glaube an die Kirche (nicht an Gott!) nicht auch ein Glaube?
Ja, das ist richtig. Im Text jedoch stellt sich ein anderer Zusammenhang dar. Für die "Kirche" geht es nicht darum, ob ihre Anhänger glauben oder nicht - so lange sie gehorchen (bezahlen?) spielt das keine Rolle.

Zitat:
"Draußen" nicht draußen?
Auch hier hast du recht, aber ich habe die "Regeln" hier absichtlich ein wenig "zurecht gebogen", um dem Begriff mehr "Gewicht" zu geben. Du bist auch an diesem Wort "hängen geblieben", das ist durchaus von mir gewollt. Freiheit im Dasein liegt (im) Draußen, nicht im Inneren von steinernen Mauern ...

Zitat:
Hat mir sehr gefallen!
Danke! Das ist das Ausschlaggebende, der Grund, weshalb man schreiben sollte.

Liebe Grüße

Stimme


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Hallo, liebe Dana,

keine Sorge, ich habe die Bemerkung über die "Kanzel" richtig verstanden. Ja, die religiösen Institutionen sind ein Thema für viele, auch für mich.

Die "Machtapparate" sind in der Tat gewaltig, auch heute noch, im "aufgeklärten" Zeitalter der "Moderne". Es geht ja nicht nur um die Lügen allein (davon gibt es eine Menge), sondern wirklich um die Anhäufung von Macht und Reichtum - wobei das Eine das Andere bedingt. Ich war in meiner Jugend tatsächlich einmal im Vatikan und fühlte mich wie "erschlagen" von Gold und Marmor. Vor allem eines bemerkte ich in diesem "klerikalen Bau": Kälte.

Bereits damals erkannte ich, obwohl erst 14 Jahre alt, dass so etwas falsch ist. All dieser Prunk, während so viele Menschen auf der Welt Not leiden. Damals war ich noch "kinder-/jugendgläubig", aber ich hatte bereits ein eindeutiges Gefühl: Sollte es einen Gott geben, ist dies ein Ort, an dem er nicht zu finden ist - da er dort sicher nicht sein will. So sah ich es, als ich dort war.

Heute denke ich ganz anders, aber es dient vielleicht zur Verdeutlichung eines Unrechtsempfindens, das mit "Glauben" nichts zu tun hatte, sondern mit einer "Religion" (auch wenn sie nicht meine war). Ich begann nachzudenken und mir Fragen zu stellen.

Ich habe im Laufe der Zeit leider vergessen, wer das sagte, aber wenn ich mich richtig erinnere, war es ein ehemaliger Priester, der einmal sagte: "Wenn man alle Holzsplitter, die angeblich vom "Heiligen Kreuz" stammen, zusammen sammeln würde, dann hätte man einen Wald." Auch heute ist es noch mit vielen "Reliquien" so. Ich kenne da einen Witz: Zwei Männer besichtigen eine Kirche. Der eine sagt: "Hier wird das Haupt von Johannes dem Täufer aufbewahrt." Darauf meint der andere: "Toll, das ist ja fantastisch!" Der erste erwidert: "Ja, aber das ist noch gar nichts. Ich war auch schon in XXX, da stellen sie sein Haupt im Alter von 16 Jahren aus!"

Zu deiner "kleinen Meckerei". "... Sonnenlicht, das durch ein Fenster scheint." In der Einleitungsstrophe ist kein Kirchenfenster gemeint, sondern "irgendein" Fenster, in einer Wohnung oder einem Büro. Durch dieses "normal-gewöhnliche" Fenster scheint die Sonne in einen Raum. Das habe ich als Mittel gewählt, um eine Art "kontrastierenden Zusammenhang" mit der Wiederholung "kein Sonnenlicht im klerikalen Bau." herzustellen. Die Buntglasfenster tauchen das Innere in ein "gedämpftes" Licht, ich bediente mich hier der Symbolik einer "Abschwächung", das, was vielleicht noch herein "scheint" ist (im übertragenen Sinne) verfärbt und diffus, also kein "wirkliches" Sonnenlicht mehr. Im Inneren bleibt es kalt ...

(In diesem Sinne antwortete ich auch auf Idas Frage, warum ich bei "... nach Draußen ..." die Großschreibung "fehlerhaft" verwendet habe. Als Kontrast zum "Drinnen" und zur Hervorhebung der Bedeutung. Ich überlegte zunächst, ob ich sogar "... ins Draußen ..." schreiben sollte, aber so wäre es ein Widerspruch in sich selbst, daher entschied ich mich für die erste Variante.)

Zitat:
(Den Lichteinfall selbst finde ich wunderschön und auch die Bauten.
Natürlich kann das sehr schön aussehen, dem stimme ich zu. Bei meinem Text jedoch ging es mir vor allem um den "übertragenen Sinn", nicht den wortwörtlichen.

Deine Anmerkungen zu den Begriffen "Gehorsamkeit" und "Verlorenheit" möchte ich "ähnlich" beantworten. Sie sind absichtlich gewählt, es gibt mehrere:

"Vergangenheit", "Weisheit", "Freiheit", "Kirchenzugehörigkeit", "Sicherheit", "Eigenständigkeit", "Gehorsamkeit", "Verlorenheit", und am Schluss erneut die "Freiheit". (Wobei diese Begriffe jeweils in einem negativen oder positiven Zusammenhang dargestellt sind.)

Es sollte eine Art "roter Faden" sein. Offenbar habe ich sie (zu) gut versteckt, das ist einerseits gut, andererseits nicht. Der Doppelpunkt hinter "Religion" hebt das Wort "Gehorsamkeit" hervor, ein "Fingerzeig" sozusagen. (An dieser Formulierung habe ich lange getüftelt, bis es so passte, wie ich es gerne haben wollte.)

Es gibt auch noch einiges Andere in diesem Text zu "finden", beispielsweise spielt auch der "Staub" hier "verschiedene" Rollen ...

Zitat:
Dein gekonntes "Bollwerk" habe ich gelesen, genossen und mich darauf gern eingelassen.
Für mich ist es immer eine echte Freude, wenn ich schreibe und jemand "Genuß" daran findet.

Herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Stimme
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