Thema: Mensch sein
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Alt 20.06.2011, 19:04   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, Erich,

schön, so etwas auch einmal zu lesen. Ein Gedicht, das der Menschlichkeit gewidmet ist.

Zitat:
Allen Menschen ist gemeinsam:
Ganz allein ist keiner gern.
Dennoch sind so viele einsam
und eimander traurig fern. - ein Tippfehlerchen
Das ist leider heutzutage nur zu oft so, je mehr unsere Städte wachsen, desto mehr Menschen sind allein. Die Anonymität der Großstadt sorgt dafür, dass wir uns immer fremder werden, meistens kennen wir nicht einmal die unmittelbaren Nachbarn. Wie du hier schreibst, niemand ist gerne allein, wer fühlt sich denn wohl mit so vielen Leuten "um sich herum", während zu Hause keiner wartet ...

Zitat:
Alle Menschen suchen Nähe:
Liebe ist ein Lebensziel.
Ach, ich wünschte mir, ich sähe
Ungeliebte nicht so viel.
Im Grunde genommen hat das die gleichen Ursachen wie oben von mir angesprochen. Das Paradoxe ist, dass gerade die "Menschenmenge" die Partnersuche weit schwieriger macht, als es früher der Fall war. Singlebörsen und Partnervermittlungen haben "Hochkonjunktur". Wie soll man auch jemanden finden - wenn man eigentlich kaum jemanden (oder sogar niemanden) kennt?

Zitat:
Alle Menschen wollen glauben:
An das Gute und das Licht.
Doch wo sie im Dunkel rauben,
wissen sie und glauben nicht.
Nun ja, ich denke ohnehin, dass wir nur glauben, etwas zu wissen. Es kommt auf den Einzelnen an, denn: Ob jemand im "Dunkel raubt", ist die eigene Entscheidung. Häufig ist das "Bekenntnis zum Licht" nur ein "Lippenbekenntnis".

Zitat:
Alle Menschen haben Träume:
Sollen sich erfüllen bald. - ich weiß, du hast das nicht so gerne, aber dieser Vers ist (für mich) wie ein "Haken" im Gedicht, an dem ich beim Lesen hängen bleibe ...
Wären alle Träume Bäume,
wüchse bis zur Sonne Wald.
"Wären alle Träume Bäume, wüchse bis zur Sonne Wald." - Das ist meine Lieblingsstelle im Gedicht. Diese Formulierung hat es mir "angetan". Aber trotzdem, man sollte nie aufhören zu träumen, die Fähigkeit dazu ist das wirklich Wichtige, die Erfüllung kommt für mich erst auf Platz 2.

Zitat:
Alle Menschen wollen leben:
Leben kann man auch allein.
Doch einander Halt zu geben,
das bedeutet, Mensch zu sein.
Die Conclusio sagt mir ganz deutlich: Es gibt nur eine "Medizin" um die Einsamkeit zu "heilen": Die Gemeinsamkeit. Nicht wegsehen, wenn jemand Hilfe braucht. Mehr Mitmenschlichkeit, auf die Nachbarn zugehen, sich "Halt geben". Das "Miteinander" ist es, was den Menschen zum Menschen macht.

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme

P.S.: Ich habe dir nicht widersprochen - das war nur meine "Sicht der Dinge". Die ist eben anders, es war kein Angriff auf dich! Den Kommi hatte ich sogar mit einem echten Kompliment begonnen - "... oft recht" - samt "Zwinkersmilie". Ich hoffe doch, dass du jetzt nicht eingeschnappt bist, weil du das nämlich offenbar in den "falschen Hals" bekommen hast. Nichts für ungut, ja? Oder soll ich beim nächsten Mal schreiben, dass du immer recht hast?
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