Die Frau in Grau
Die Frau in Grau
Warf sie den Schwamm ins Eimernass
und wusch mit pflichtgem Treiben
die Fenster, dann verschwand im Glas
rein optisch sie, so grau und blass
war sie - wie ihre Scheiben.
Nahm sie das Bodentuch zur Hand
und wischte graue Fliesen,
kams dass, auch wenn wer vor ihr stand,
sie darin kaum noch wiederfand -
so gleich war sie mit diesen.
Schritt sie zum Kampf im "Kau und Mampf",
dem Kochen für die Sippe,
verlor sie, in dem Dünstbratkrampf,
sich gänzlich hinterm Küchendampf,
samt Fuß und Hand und Lippe.
Wie eine Farbpalette bunt
war sie, in Zeiten frühen -
versprühte Charme, mit Lippen rund...
Heut schafft sie, mit verkniffnem Mund,
nur Ajax zu versprühen.
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