Thema: Am Lagerfeuer
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Alt 02.05.2011, 21:11   #105
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo und guten Abend an Alle,

dann lege ich jetzt mal Holz nach und setze Tee auf. Ausnahmsweise trinke ich mal ein Tässchen mit, für Kaffee ist es schon ein wenig spät.

Auf die Idee für ein neues Diskussionsthema brachte mich ein Gedicht von ginTon. Beim Kommentieren ergab sich für mich der Gedanke, was bedeutet das Gedichte schreiben im Sinne von Kunst, was ist das "Geheimnis" das aus Worten weit mehr als nur Worte macht.

Ein Beispiel: Das Wort Angst.

Angst.

Wenn es so dasteht, wirkt es nicht sonderlich. Ich erfasse eher nur seine Bedeutung: Ah ja, da steht das Wort Angst.

Angst!

Jetzt kommt mir das Wort schon etwas "bedeutsamer" vor.

Zitat:
Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde ertrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.
(Auszug aus Schillers Bürgschaft)

Es ist in jedem Fall das gleiche Wort, aber es bewirkt hier etwas vollkommen Anderes - es weckt Gefühle, erzeugt Assoziationen. Ja, natürlich nur in "Verbindung" mit anderen Worten.

Mich würden die Meinungen interessieren, woran es liegt, dass ein Gedicht im Zuge der "Verdichtung" gerade emotional eine so starke Wirkung ausüben kann, mehr noch als bei Prosa, wie ich finde.

Es sind, im elementarsten Sinn betrachtet, nur Worte - aber mit großer Wirkung ...

Hat jemand Lust, sich darüber zu unterhalten?

Liebe Grüße

Stimme der Zeit
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