Thema: Im Garten
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Alt 28.04.2011, 18:14   #2
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe larin,

ich finde es sehr schön, wie du hier den "Garten" beschreibst. Allerdings musste ich (zu meiner Schande) "Spirea" erst mal suchen gehen. Ja, dieser Strauch blüht üppig und wird auf Friedhöfen gerne als Randbepflanzung gesetzt.

Es stimmt, dieser besondere Garten ist auf seine eigene Art ein friedlicher Ort, der seine ganz eigene Atmosphäre hat. Ich finde es erstaunlich, wie ruhig es dort immer ist. "Gefühlt" (oder tatsächlich?) scheint es dort mehr Vögel, Bienen und Schmetterlinge zu geben als in "anderen" Gärten. Tier sind nicht dumm, sie wissen sicher aus generationenlanger Erfahrung heraus, dass ihnen dort keine Gefahr droht.

Gleichzeitig sprechen diese Verse aber auch von "Mutter Natur" und dem "Garten Welt" zu mir.

Zitat:
Wer sich der Erde überließ

geht frohen Muts mit ihr dahin.

Im Garten war ich immer frei.
Hier war ich Kind , hier werd ich alt.
Hier kann ich den Garten aus unterschiedlicher und, vielleicht klingt das sonderbar, auch aus der gleichen Perspektive betrachten.

Ich weiß nicht, ob ich das richtig vermitteln bzw. ausdrücken kann, aber ich meine mit "gleichzeitig" im wörtlichen Sinne gleichzeitig. Beides kann man (meiner Meinung nach) ohnehin nicht voneinander trennen.

Am meisten sagen mir diese Zeilen zu:

Zitat:
wo Bienensummen wie Musik
die Luft erfüllt voll Heiterkeit -

Im Garten, wo die Amsel pfeift,
ein Falter froh der Sonne frönt,
Ja, viele Menschen vergessen in ihrer Angst vor dem Tod, dass es "davor" noch etwas gibt: Das Leben! Diese Furcht ist wohl auch der Grund für die Flucht in die Arme einer Sekte oder einer Religion. Womit ich nicht vom Glauben spreche - der für mich etwas ganz Anderes ist.

Der letzte Vers spricht von Freude, das LyrIch ist "froh". Was mich betrifft, glaube ich, was auch immer sein wird werde ich erst dann wissen, wenn es soweit ist. In jedem Fall gibt es keinen Grund für Angst, denn an Verdammnis und/oder Strafen glaube ich absolut nicht. Also, von daher: Ob es nun weitergeht oder alles endet: Da gibt es nichts zu fürchten ...

Mir gefällt in diesem Gedicht ganz besonders die "Mischung" von Heiterkeit und Leben, die sich mit der ruhigen Annahme und der Hoffnung zu einer "Einheit" verbindet - Leben und Tod.

Ich habe es sehr gerne gelesen, es hat mich wirklich berührt. Für mich steckt sehr viel echtes Gefühl in diesen Versen, das deutlich zu mir herüber kam.

Nur formell gibt's ein paar "kleine" Fehlerchen:

Zitat:
Im Garten, wo die Tulpen blühn
und wo Spirea Träume schneit, - Semikolon statt Komma?
wo Bienensummen wie Musik
die Luft erfüllt voll Heiterkeit - - ... mit Heiterkeit, denn die Luft ist voll Heiterkeit oder sie füllt sich mit Heiterkeit.

Im Garten, wo die Amsel pfeift,
Ich kann nicht sagen, ob es Absicht ist oder nicht, aber mir wo-t es ein bisschen zu oft.

Zitat:
im Astwirrwarr die Kirsche reift, - XXx, wäre "Astgewirr" als Vorschlag akzeptabel für dich?
so manches Lied die Wipfeln krönt -(Tippfehlerchen)
Okay, das war's aber, zu sehr einmischen mag ich mich nicht, denn schließlich: Mich hat das Lesen froh gemacht.

Lieben Gruß

Stimme der Zeit

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