Thema: Ich denke
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Alt 20.04.2011, 22:23   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber Faldi,

ist es dir angenehm, wenn ich gleich zu Beginn ausrufe:
"Dieses empfinde ich als das Beste von deinen Besten."

Ein unendliches Kapitel großer Philosophie hast du in schöner und sehr lyrischer Sprache in nur vier Strophen erfasst.

Das ist das Spannende an der Philosophie. Je tiefer man sich auf das Sein einlässt, um der "Wahrheit" näher zu kommen, desto weiter entfernt man sich von ihr.
Es sind diese Sätze: Ich denke, also bin ich und Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Was auch je erdacht wurde, bleibt letztendlich nur eine Möglichkeit von unendlichen Möglichkeiten.

Darum gefällt mir besonders die letzte Strophe, weil sie das "Unwissen" mit einem "Freudenausbruch" über das Sein versöhnt aber nicht auffordert, das Denken zu lassen.

Ich persönlich bin noch nicht ganz so frei.
Mir fällt es unheimlich schwer, den Gedanken, dass danach nichts mehr ist, als nur eine Möglichkeit von vielen zuzulassen. Ich will, dass es weiter geht.
Ich weiß, dass du nichts dergleichen im Gedicht behauptest. Das drängt sich mir aber immer wieder auf, wenn das Sein diskutiert wird.


Genau so ist es:

Zitat:
Zitat von Falderwald
Ich kann es drehen, wie ich will und wenden,
stets wird der Schein der Wahrheit mich nur blenden.
Ein unendliches, spannendes und unlösbares Thema, das aber trotzdem immer aktuell und hoch interessant bleibt.

Noch einmal: Ein ganz, ganz großes und gutes Gedicht.

Ich denke,
also grüß ich dich und bedanke mich für den Genuss am Unmöglichen,

Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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