Alles
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In meinem Schädel überschlagen sich
in tausend Versen gute Reime und Gedichte.
Sie malträtieren, drängen, sie befallen mich,
mit ihnen mach ich bald Literaturgeschichte.
Mit den Verlagen stehe ich mich gut,
die vielen Angebote kann ich kaum sortieren,
wär da die Sorge nicht, vor lauter Übermut,
mein Ich auf höchstem Sockel zu platzieren.
Berechnend gebe ich nur wenig preis,
Gedichtlein, um die wahre Größe zu verstecken:
schon beim Geständnis perlt der Stirnenschweiß,
ich täte alles, mein Genie gut zu verstecken.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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